Das Solarin bietet viele zusätzliche Sicherheitsfeatures. Ob diese den heftigen Preis von 17.000 Dollar wert sind, lässt erste Tester aber zweifeln.

Foto: Sirin Labs
Foto: Sirin Labs

Wer bei den Preisen von Highend-Smartphones wie iPhone 6s oder Samsungs Galaxy S7 den Kopf schüttelt, sollte sich bei dem Android-Modell eines britisch-israelischen Start-ups festhalten. Sirin Labs verlangt für das nun vorgestellte Solarin rund 17.000 US-Dollar. Womit der Hersteller diese exorbitanten Preis gerechtfertigt? Mit Sicherheitfeatures.

Ausstattung

Bei der Grundausstattung hebt sich das Solarin nicht sonderlich ab. Es ist mit einem 5,5 Zoll großen IPS-Display mit 2.560 x 1.440 Pixel, Qualcoms Achtkernprozessor Snapdragon 810, 128 GB internem Speicher und 4 GB Arbeitsspeicher ausgestattet. Als Betriebssystem kommt Android 5.1 mit starken Anpassungen durch den Hersteller zum Einsatz.

Die Hauptkamera bietet eine 24-Megapixel-Auflösung mit der Möglichkeit 4k-Videos aufzunehmen, optischer Bildstabilisierung und ein Blitzlicht. Die Selfiekamera auf der Frontseite kommt mit einem 8-Megapixel-Sensor.

Starker Akku

Wo es mehr draufhat, als vergleichbare Geräte: Sirin Labs verbaut einen 4.040mAh starken Akku, der im Standby-Modus bis zu zwei Wochen durchhalten soll und 31 Stunden Gesprächszeit in 3G-Netzen bieten soll. Der Akku führt allerdings auch dazu, dass das Smartphone mit 11,1 mm relativ dick und mit 250 Gramm recht schwer ist. Das Solarin unterstützt auch in Österreich gängige LTE-Frequenzbänder, WLAN ac, USB 3 Typ C und Bluetooth 4.1. Mit an Bord ist auch ein Fingerabdruckscanner. Das Gehäuse ist gegen Spritzwasser und Schmutz nach IP54 gesichert.

Sicherheitsfunktionen

Darüber hinaus bietet das Solarin mehrere Sicherheitsfeatures, die den hohen Preis rechtfertigen sollen. So ist auf der Rückseite ein Schalter verbaut, der das Gerät sofort in einen Hochsicherheitsmodus versetzt, bei dem ausschließlich ausgehende Telefonate und verschlüsseltes Messaging möglich sind. Zahlreiche Hardware-Funktionen werden dabei deaktiviert. Außerdem bietet das Gerät Hardware-basierte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für VoIP-Anrufe, Ende-zu-Ende-verschlüsseltes E-Mail und Schutzmechanismen gegen physische, Malware- und Netzwerk-basierte Angriffe. Die Entwickler versprechen regelmäßige Sicherheitsupdates.

Tester: "Lächerlich"

Was auf dem Papier (bzw. Bildschirm) teilweise gut klingt, dürfte tatsächlich noch recht unausgegoren sein. "The Verge" konnte das Gerät schon ausprobieren und bemängelt unter anderem, dass die Kamera sehr langsam auslöst, die Fotos verschwommen und die Farben übersättigt sind. Das Smartphone erfülle die vom Hersteller geschürten hohen Erwartungen nicht und der Preis sei für das Gebotene "lächerlich". Auch "Engadget" zeigt sich wenig beeindruckt: "Solange hier keine wirklich fortschrittliche Hardware mit abgetrennten Sicherheitsschaltkreisen mit einem abgesicherten Fertigungsprozess eingesetzt wird und Hardware und Software von echten ExpertInnen eng verbunden werden, ist an so einem Handy erstmal gar nichts sicher." (red, 1.6.2016)