Sechs Wochen lang war ein dreijähriger Bub aufgrund einer schweren Lungenentzündung auf der Innsbrucker Kinderklinik an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen. "In der Regel beträgt die Laufzeit dieser Behandlung ein bis zwei Wochen, länger als acht Wochen ist eigentlich nicht auszuhalten", sagt Nikolaus Neu, Oberarzt der Kinderintensivstation.

Anfang Februar wurde der Dreijährige – mittlerweile konnte er entlassen werden – in die Innsbrucker Klinik eingeliefert. "Aufgrund eines Lungenversagens mussten wir ihn dann an die Herz-Lungen-Maschine anschließen", erklärt Neu. Die Überlebensrate bei einem Lungenversagen liege bei rund 50 Prozent, fügt der Arzt hinzu. Eine derartig lange Behandlung mit einer Herz-Lungen-Maschine führe zu immer gröberen Komplikationen.

Zwischen Leben und Tod

Rund zwei Drittel des linken Lungenflügels seien bei dem Buben zerstört gewesen. "Zwei bis drei Wochen lang war er an der Grenze zwischen Leben und Tod. Seine Lunge war wie Beton, er konnte nicht mehr atmen", schilderte Neu. Mithilfe von Spülungen habe die Lunge des Dreijährigen schließlich wieder belüftet werden können.

Dann habe sich die Lunge des Buben aber sehr rasch wieder erholt. "Wir hätten nicht gedacht, dass eine so große Zerstörung in der Lunge wieder heilen kann", meinte der Mediziner. Dieser positive Ausgang habe selbst die Ärzte überrascht. "Nach derzeitigem Stand können wir keinesfalls ausschließen, dass er nicht irgendwann einen Marathon in zweieinhalb Stunden laufen wird", sagte Neu. Nach der Pressekonferenz durfte der Dreijährige nach insgesamt 17 Wochen in der Innsbrucker Kinderklinik schließlich den Nachhauseweg antreten. (APA, 13.6.2016)