Petra Eder, Alex Stranig und Helga Gartner (v. li.). verraten jeden Monat ihre saisonalen Lieblingsrezepte.

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"Wir grillen" – kaum klettern die Temperaturen über die 20-Grad-Marke sind die heimischen Griller im Dauereinsatz, passend dazu füllen sich die Kühltruhen der Supermärkte mit diversen Grillspießtassen, Grillwürstelpackungen und für die ganz braven Kunden gibt es auch noch Grillzubehör zum vergünstigten Preis.

Ob mit Holzkohle, Gas oder sogar Strom – auch mit dieser Hitzequelle ausgestattet gibt es mittlerweile durchaus vernünftige Griller – es hat halt einfach einen besonderen Reiz outdoor zu kochen und diverses Grillgut auf schmiedeeisenen Rosten zu garen. Nachfolgend einige unserer Lieblingsrezepte.

Fisch vom Holzkohlengrill – von Helga Gartner

Sommer, Sonne, erfrischendes, klares Seewasser – an so einem Badetag am Ossiachersee wird schon am späten Nachmittag der Holzkohlengrill auf der Terrasse angeheizt. Die Forellen kommen aus einer Fischzucht in der Umgebung oder vom Fischhändler aus dem nahen Tarvis – denn geangelt wird am See nur zur Entspannung. Bei den Vorbereitungen fürs Abendessen hilft die ganze Familie zusammen: Kartoffeln schälen für die Bratkartoffeln, Salat waschen, Tomaten schneiden, die Kräuter aus dem Garten holen. Und natürlich die Fische vorbereiten. Wenn alles bereit ist, ist auch die Glut genau richtig heiß, um die Fische, in ihre Grillgitter geklemmt, auf den Rost zu legen. Jetzt übernimmt der Grillmeister die Verantwortung – wann müssen sie gewendet werden und wie lange sollen sie am Grill bleiben. Es braucht keinen Seeblick, damit die gegrillten Fische richtig gut schmecken, aber mit sind sie doch besser.

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Die wichtigste Zutat ist: pro Person einen frischen Fisch, diesen wenn notwendig ausnehmen und schuppen, kalt waschen und trocken tupfen. Die Fischbäuche innen salzen und pfeffern, geschälte Knoblauchzehen, Zitronenscheiben und frische Kräuter, wie Rosmarin, Thymian, Oregano, Koriander oder Petersilie in die Bäuche füllen. Den Fisch außen auch salzen und pfeffern und in eine Fischgrillzange klemmen. Man kann ihn natürlich auch auf einem Gas- oder Elektrogriller zubereiten, doch das rauchige Aroma der Holzkohle gibt jedem Fisch das gewisse Extra.

Halloumispieße mit gegrilltem Kohlrabi – von Petra Eder

Halloumi – ja, das war immer dieser Quietschkäse, der eh nicht so schlecht schmeckt, aber irgendwie doch todlangweilig im Vergleich zu einem schönen Stück Fleisch, oder? Dachte ich bis vor kurzem auch, bis wir Anfang der Grillsaison am Sonntag einfach Lust auf grillen hatten, aber der Kühlschrank nichts Fleischliches zu bieten hatte und auch die Gemüsevorräte schauten kläglich aus: Eine Packung Halloumi (als Reserve im Kühlschrank doch sehr praktisch, da ewig haltbar), eine Kohlrabiknolle.

Na dann: Beim Rezensieren des Buches "Open Air" von Stevan Paul waren mir Halloumi-Spieße aufgefallen, die ich unbedingt ausprobieren wollte – die ideale Gelegenheit, stieß der Quietschkäse doch sonst innerfamiliär auf wenig Gegenliebe.

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Aber das wirklich sehr simple Rezept von Stevan Paul kann auch Skeptiker überzeugen: Halluomi in dicke Streifen schneiden, auf Spieße stecken und mit Marinade bestreichen (1 Thymian- und 1 Rosmarinzweig fein gehackt, 6 EL Olivenöl, 1/2 TL getr. Oregano, 1 TL Paprikapulver und ev. noch etw. Chiliflocken verrühren), die Spieße 3-5 Minuten grillen, wenn sie fertig sind, mit Zitronenscheiben und frischer Minze servieren. Dazu gab es Kohlrabi, der richtig dunkel gegrillt wurde und mit einer Dijonsenf-Vinaigrette auf den Teller kam. Eine Kombi, die auch fleischlos glücklich machte und mittlerweile schon mehrmals auf dem Grillplan stand.


Burger mit Ziegenfrischkäse – von Alex Stranig

Wenn Männer grillen, dann sind sie im Einklang mit sich selbst und glückselig. Offenbar hat es etwas Archaisches, Feuer zu machen und das Tier über offener Flamme oder glühenden Kohlen zu grillen. Auch wenn man heute nicht mehr jagen muss, um an Essbares zu kommen, macht es unheimlich Spaß, zu beobachten, wie aus einem rohen Stück Fleisch ein saftiges, vor Aroma strotzendes Steak wird. Längst ist man nicht mehr beschränkt auf den aus der Jugend bekannten Klassiker, das Bauchfleisch (bei dem man als Kind den überdimensionalen Fettrand weggeschnitten hat) oder vormarinierte Schweinekotelettes. Bio-Fleisch in guter Qualität ist heute nahezu überall erhältlich.

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Ich liebe es, im Sommer Burger zu grillen. Jeder mag sie und für vegetarische Gäste ersetzt man das Patty durch ein Sojalaibchen. Wer keinen Fleischwolf zu Hause hat, lässt sich das Fleisch am besten frisch beim Fleischhauer faschieren. 500 g Rinderfaschiertes reicht für vier bis fünf Burger. Wichtig ist, darauf zu achten, dass das Fleisch einen nicht zu hohen Fettanteil (max. 20-15 Prozent) hat. Burger-Buns kann man entweder selbst backen oder kaufen. Ich verwende meistens Wachauer Laibchen oder Vinschgerl. Die abgepackten Buns sind keine Alternative und schmecken nur nach Konservierungsmittel. Das Faschierte wird nur mit Salz und buntem Pfeffer gewürzt und zu flachen Pattys geformt.

Am besten eignet sich dafür eine Patty-Presse. Damit die Pattys beim Grillen nicht aufgehen, drückt man mit dem Finger eine Mulde in die Mitte. Beim Belag des Burgers gibt es keine Grenzen. Neben dem klassischen Cheeseburger mache ich oft Burger mit Ziegenfrischkäse und Feigen-Chutney. Dazu kommen Zwiebel, die ich in der Pfanne anbrate und mit braunem Zucker karamellisiere. That’s all. Dazu gibt es handgemachte Fries, die ich kurz vorher mit ein bisschen Olivenöl und Paprikapulver bestreiche, bevor sie ins Backrohr kommen. (Petra Eder, Helga Gartner, Alex Stranig, 18.06.2016)