Foto: Zentrum für politische Schönheit

Berlin – Eine Berliner Behörde hat angeordnet, dass die Kunstaktion "Flüchtlinge Fressen – Not und Spiele" mit dem Tigergehege vor dem Maxim Gorki Theater verschwinden soll. Das öffentliche Straßenland sei innerhalb der nächsten zehn Tage zu räumen, teilte das Bezirksamt Berlin Mitte am Mittwoch mit. Die Begründung der Behörde: Die Aktion wurde nicht richtig angemeldet, sie fällt aus Sicht des Bezirks nicht ins Straßengesetz.

Die Künstler des Kollektivs Zentrum für Politische Schönheit hätten die "Meinungskundgabe" nicht genehmigen, sondern bei der Versammlungsbehörde – also bei der Polizei – anmelden müssen. Mit der Zehn-Tage-Frist bliebe den Künstlern aber noch genug Zeit für ihre Aktion.

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Die künstlerische Protestaktion hatte letzte Woche mit dem Aufbau einer Arena mit libyschen Tigern vor dem Berliner Maxim-Gorki-Theater und der Ansage, sie suche "verzweifelte Flüchtlinge, die sich öffentlich fressen lassen", wenn die Politik nicht handelt, für Aufregung gesorgt. Am Montag behauptete nun eine geflüchtete syrische Schauspielerin, sie sei eine der Freiwilligen, die sie "habe nichts mehr zu verlieren".

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Der Berliner Kulturstaatssekretär Tim Renner kommentierte daraufhin: "Die Aufgabe von Kunst ist nicht, bequem zu sein." Die Aktion, die das deutsche Innenministerium als "zynisch" bezeichnete, will eine Änderung im Aufenthaltsgesetz erreichen, das die Beförderung von Ausländern ohne Papiere verbietet. (APA/dpa/red, 23. 6. 2016)

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