Rotfeuerfische sind zwar schön anzuschauen, als aggressive Eindringlinge gefährden sie aber Ökosysteme in den USA und im Mittelmeer.

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Limassol – Vor der Ostküste der USA und der Karibik zählen sie bereits zu den größten Bedrohungen der lokalen Ökostysteme, nun machen sich die Eindringlinge auch im Mittelmeer breit: Rotfeuerfische – eine Raubfischfamilie, die früher nur im Roten Meer und dem tropischen Pazifik zuhause war – fühlen sich in den steigenden Wassertemperaturen nördlicherer Meeresregionen zunehmend wohl. Der Indische Rotfeuerfisch (Pterois miles) habe innerhalb eines Jahres fast die gesamte Südostküste von Zypern besiedelt, schreiben Forscher der Mittelmeerinsel und der britischen Universität Plymouth nun im Fachmagazin "Marine Biodiversity Records".

Zuvor hat es den Angaben zufolge nur wenige Sichtungen im Mittelmeer gegeben. Die Wissenschafter stützen sich unter anderem auf Angaben von Tauchern und Fischern. Die rot gestreiften Fische mit ihren charakteristischen "Prachtgefieder" sind für ihre hohe Vermehrungsrate bekannt, dies könne rasch die Artenvielfalt gefährden.

Giftiger Räuber

Die bis zu etwa 35 Zentimeter großen Rotfeuerfische ernähren sich von Fisch und Krustentieren. Sie sind nachtaktiv und verstecken sich tagsüber. Die Strahlen der Rückenflossen enthalten ein Gift, das auch Menschen gefährlich werden kann.

Besonders mit Blick auf den erst kürzlich erweiterten Suez-Kanal, der das Rote Meer mit dem Mittelmeer verbindet, sollten Maßnahmen ergriffen werden. Eine weitere Invasion der Tiere müsse vermieden werden, sagte Meeresbiologe Jason Hall Spencer in einer Mitteilung der Universität Plymouth. (APA, red, 28.6.2016)