Die schlechte Nachricht: Bei einem vergleichenden Test von Baby-Anfangsmilch ging eines der teureren Produkte als Testsieger hervor.

Foto: APA/dpa/Patrick Pleul

Die bessere Nachricht: "Gute" Produkte sind auch relativ günstig zu haben.

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Wien – Für einen Säugling ist Muttermilch die beste Nahrung. Darüber besteht kein Zweifel. Wenn Mütter aber nicht stillen können oder wollen, ist Fertigmilch die einzige Alternative. Doch erhält das Baby damit auch alle Nährstoffe, die es braucht?

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) prüfte nun zehn gängige Produkte. Das zentrale Ergebnis: Alle Pulver enthielten die notwendigen – und vorgeschriebenen – Nährstoffe. Das liegt auch daran, dass sie ähnliche Rezepturen haben. "Schließlich müssen die Hersteller bei der Produktion strengen gesetzlichen Vorschriften folgen. Art und Anteil von Nährstoffen wie Aminosäuren, Vitaminen oder Fetten werden genau definiert", berichteten die Konsumentenschützer. Allerdings wurden die neuesten wissenschaftlichen Empfehlungen – etwa in Hinblick auf langkettige Fettsäuren – von den meisten Herstellern noch nicht vollständig umgesetzt" heißt es vonseiten des VKI.

Enthaltene Schadstoffe

Es ist nicht nur genau geregelt, was in Fertigmilch enthalten sein muss, sondern auch, welche Stoffe dort nicht zu finden sein sollten. "Vollständig vermeiden lassen sich gewisse Substanzen derzeit nicht, aber zumindest die Menge kann reduziert werden", betonen die Konsumentenschützer.

Bedenklich seien dabei vor allem Stoffe wie 3-MCPD-Ester, die während der Fettraffination entstehen können. Mit einem vergleichsweise hohen Wert fiel hier die Babymilch von Hipp auf. In der Anfangsnahrung von dm wurde ein erhöhter Gehalt an Chlorat festgestellt. Beide Produkte erzielten daher am Ende nur eine "durchschnittliche" Gesamtnote.

Große Preisunterschiede

Deutliche Unterschiede zeigten sich vor allem im Preis: "Gut und gleichzeitig günstig ist nur eine Fertigmilch, sie kostet Eltern rund 30 Euro im Monat. Für die anderen Fertigmilchprodukte mit 'guter' Bewertung müssen Eltern dagegen mit Kosten zwischen 60 und 74 Euro rechnen", so der VKI. Wer Milch für ein allergiefährdetes Baby sucht, zahlt für die beiden besten Produkte 92 bzw. 55 Euro im Monat.

"Jede Muttermilch ist individuell, enthält aber stets notwendige Nähr- und Abwehrstoffe, die sich während der Stillzeit den Bedürfnissen des Babys anpassen", so die Konsumentenschützer. "Auch was Allergievorbeugung angeht, ist Muttermilch unschlagbar."(red, APA, 29.6.2016)