Bild nicht mehr verfügbar.

Fahrer würden beim Einsatz des Programms ausdrücklich aufgefordert, die Hände niemals vom Steuer zu nehmen und die Kontrolle und Verantwortung über das Fahrzeug zu behalten.

Foto: Reuters

Palo Alto – Die US-Verkehrsaufsicht NHTSA untersucht nach einem tödlichen Unfall automatisierte Fahrsysteme beim Elektroautohersteller Tesla. Der Autopilot war bei einem Crash der Tesla-Limousine Model S im Einsatz, bei dem der Fahrer ums Leben kam. Das geht aus Dokumenten der Behörde hervor.

Das Unternehmen des Tech-Milliardärs Elon Musk zeigte sich in einem am Donnerstag veröffentlichten Eintrag im Firmenblog bestürzt und sprach den Angehörigen des Unfallopfers tiefes Beileid aus.

Niemals Hände vom Steuer nehmen

Tesla betonte aber, dass es sich bei dem Autopilotsystem um eine neue Technologie in der Betaphase handle, die in der Grundeinstellung ausgeschaltet sei. Fahrer würden vor dem Einsatz des Programms ausdrücklich aufgefordert, die Hände niemals vom Steuer zu nehmen und die Kontrolle und Verantwortung über das Fahrzeug zu behalten. Laut NHTSA betrifft die vorläufige Untersuchung etwa 25.000 Tesla-Modelle S des Modelljahres 2015.

Im konkreten Fall dürfte ein Traktor mit Anhänger die Fahrbahn gequert haben. Der Computer hat dies nicht erkannt und ist offenbar ungebremst in das Fahrzeug gekracht. Als Ursache wird vermutet, dass die starke Sonneneinstrahlung in Kombination mit der weißen Farbe des Anhängers dazu geführt haben, dass das selbstfahrende System das Fahrzeug nicht vom Himmel im Hintergrund unterscheiden konnte.

Tragische Vorgeschichte

Der nun getötete Fahrer wäre mit seinem Tesla übrigens schon einmal fast in einen schweren Unfall verwickelt worden. Vor einigen Wochen reagierte der Autopilot allerdings noch richtig und verhinderte durch Ausweichen einen Zusammenstoß mit einem fahrlässig die Spur wechselnden Lastwagen. Das dabei entstandene Video wurde anschließend unter dem Titel "Autopilot Saves Model S" millionenfach angeklickt. Auch Tesla-Chef Elon Musk hat es als Beweis für die Fähigkeiten der eigenen Software via Twitter geteilt.

Joshua Brown

Tesla betont, dass dies der erste tödliche Unfall bei mittlerweile rund 210 Millionen mit dem Autopiloten zurückgelegten Kilometer sei. Seien menschliche Lenker am Steuer, komme es im US-Schnitt alle 150 Millionen Kilometer zu einem Unfall mit Todesfolge. Zudem verspricht das Unternehmen, dass die Software von ihren Fehlern lernt und so die Unfallwahrscheinlichkeit mit der Zeit immer geringer würde. (red, APA, dpa, 1.7.2016)