Die Olympia-Uniformen der in Rio de Janeiro teilnehmenden Nationen könnten nicht unterschiedlicher ausfallen – ein Überblick über die Entwürfe, die am 5. August offiziell ausgeführt werden.

Immerhin laufen die Olympia-Teilnehmerinnen in Rio nicht im Dirndl auf: Österreichs Sportlerinnen machen Ernst und tragen zur Eröffnung der Olympischen Spiele am 5. August (und zur Schlussfeier am 21. August) Ziegenvelours-Lederhosen aus dem Haus Adelsberger. Neun Ausstatter haben zu der ÖOC-Kollektion ihren Teil beigetragen. 40 der 70 Stücke stellt die deutsche Sportmarke Erima.

Foto: Apa/ Roland Schlager

Nicht nur die Lederhosen, auch die blaue Jacke aus gewaschenem Denim, die weißen Hemden mit Stehkragen und die Blusen hat der Modehersteller Adelsberger zu verantworten.

Foto: Apa/ Roland Schlager

Die britische Designerin Stella McCartney entwarf mit adidas die Outfits für das 600 Athleten starke Team der Olympiateilnehmer Großbritanniens– von der Badehose bis zum Sneaker. Die Trikots sind in Rot, Blau, Weiß gehalten, das "College of Arms", das für Heraldik zuständige Amt, hat ein eigenes Wappen entworfen. Vom Team Großbritannien könnte sich so manche Nationen modisch eine Scheibe abschneiden.

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Die USA stellen mit Hilfe von Polo Ralph Lauren die Polokrägen auf und vermarkten ihre Uniform, die während der Abschlusszeremonie getragen werden soll, vorbildlich online. Wer Teil des "Team USA" werden will, braucht nur zuzuschlagen – Kragen aufstellen nicht vergessen!

Schon während der Olympischen und Paralympischen Spiele in Sotschi 2014 war H&M Ausstatter des Olympischen Teams aus Schweden, in Rio de Janeiro ist der Retailer wieder mit im Boot – mit einer gelb-blauen Kollektion für die Eröffnungs- und die Abschlusszeremonie sowie die Wettbewerbe.

Wenn es nach der Modewelt ginge, wäre das Label Vetements derzeit wohl der passendste Ausstatter für die französische Olympia-Mannschaft. Doch Frankreich geht mit Designer Felipe Oliveira Baptista und dem Label Lacoste auf Nummer sicher. Und macht mit den schlichten Outfits, die neben dem Krokodil der Hahn ziert, eine verlässlich gute Figur.

Dean und Dan Caten vom kanadischen Label Dsquared2 dürfen Kanada einkleiden. Und tun das mit großer Geste. So viel ist klar: Während der Übertragung der olympischen Eröffnungszeremonie werden neben den österreichischen Lederhosen auch rote Sakkos mit Tunnelzug und einem Ahornblatt auf dem Rücken durchs Bild laufen.

Kuba hat die Zeichen der Zeit erkannt und macht jetzt alles anders. Statt geräumiger gelber Sakkos wie noch in London trägt man jetzt beige-rotes Design von Christian Louboutin. Er entwarf die Uniform für die 120 Kopf starke Olympia-Mannschaft. Die Jacken sind von der Guayabera inspiriert, dazu gibts untenrum Sandalen mit Midi-Absatz und modische Slip Ons.

Das Team Australien wird vom heimischen Hersteller Sportscraft ausgerüstet – und wie! Die Sakkos in zartem Grün gestreift, das Innenfutter zieren die Namen aller bisherigen australischen Olympiasieger. Dazu weiße knielange Wickelröcke und Bundfaltenshorts – würde alles miteinander auch als Schuluniform durchgehen.

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Südkorea hat nur einen im Visier: den Zika-Virus. Deshalb zeigt die Uniform auch so gut wie keine nackte Haut, sogar an knöchelbedeckende Ringelsöckchen wurde gedacht. Sie sollen Moskitos abhalten, die den Virus übertragen könnten.

Foto: Apa/afp/Yonhap

So viel Umsichtigkeit gehört gelobt. Und sonst? Bleibt zu hoffen, dass der Zika-Virus sich auch von Ziegenvelours abschrecken lässt. (feld, 27.7.2016)


In Rio juckt die Lederhose