Mainz – Menschen mit vergrößerten Blutplättchen, in der Fachsprache Thrombozyten genannt, haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Thrombosen. Für das erhöhte Thrombozytenvolumen sind sowohl genetische als auch nicht genetische Faktoren verantwortlich. Das ist das Ergebnis einer Studie, die an der Medizinischen Universität Mainz durchgeführt wurde.

Für ihre Studie hat Marina Panova-Noeva vom Zentrum für Thrombose und Hämostase die bekannten genetischen und nicht-genetischen Faktoren analysiert, die das "mittlere Thrombozytenvolumen" (MPV) bestimmen. Dabei entdeckte die Forscherin geschlechterspezifische Unterschiede, die das MPV beeinflussen.

Als Basis für die Studie dienten Daten der Gutenberg-Gesundheitsstudie, für die der Gesundheitszustand von rund 15.000 Probanden im Alter von 35 bis 74 Jahren über den Zeitraum von fünf Jahren erhoben wurden.

Deutliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern

Das Ergebnis der Analyse: Bei Männern stehen Alter, kardiovaskuläre Risikofaktoren wie zum Beispiel Rauchen und Bluthochdruck sowie ein erhöhter Blutzucker-Wert mit einem höheren durchschnittlichen Thrombozytenvolumen im Zusammenhang. Bei Frauen hatte die Einnahme oraler Verhütungsmittel und die Menstruation einen Einfluss auf das Plättchen-Volumen.

Was sich noch zeigte: Eine erhöhte Thrombozytengröße korreliert mit einem gesteigerten Mortalitätsrisiko, allerdings nur bei Männern. Für weibliche Probanden ließ sich ein solcher Zusammenhang nicht feststellen.

Die Wissenschafterin hofft nun, dass das Thrombozytenvolumen zukünftig als möglicher Marker für die Risikobewertung hinsichtlich Gefäß verschließender Erkrankungen genutzt werden kann. (red, 10.8.2016)