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Ausreichend Bewegung stärkt Knochen und Muskeln.

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"Osteoporose, das ist doch ein Thema, das maximal meine Mutter betrifft", denken viele jüngere Frauen. Was sie nicht wissen: Die natürliche Abnahme der Knochenmasse beginnt schon mit 30 Jahren.

"Osteoporose ist eine Erkrankung des Skeletts, bei der die Knochen an Festigkeit verlieren und dadurch leichter brechen. Aufgrund eines niedrigen Mineralsalzgehaltes, einer geringen Knochendichte oder einer gestörten Knochenarchitektur ist das Knochengefüge geschwächt, sodass es schon bei einer geringen Belastung zu einem Knochenbruch kommen kann. In erster Linie passiert das am Oberschenkelhalsknochen, an den Wirbeln oder am Arm", sagt Johannes Seidel, Gynäkologe von Woman & Health. "Schon ab 30 nimmt die Knochendichte kontinuierlich ab. Nach zirka 20 Jahren sind die Knochen-Reserven dann aufgebraucht und Probleme wie Osteoporose oder Osteomalazie können die Folge sein."

Von Osteoporose seien natürlich nicht nur jüngere Frauen betroffen: "Gerade Frauen im Klimakterium (Wechseljahre, Anm.) sind aufgrund der Abnahme der Östrogenproduktion und auch des zunehmenden Mangels an Androgenen gefährdet, dass die Knochendichte deutlich abnimmt. So wird Osteoporose begünstigt", so Seidel.

Lebensweise entscheidend

Eine knochenfreundliche Ernährung besteht aus Vitamin D und Kalzium, denn Vitamin D fördert die Aufnahme von Kalzium über den Darm und den Einbau des Mineralstoffs in den Knochen. Auch die Lebensweise ist entscheidend: Ausreichend Bewegung führt zu einer Stärkung der Muskeln und der Knochen. Ihren Knochen zuliebe sollte Frau auch auf übermäßigen Alkoholkonsum, auf Rauchen verzichten. Auch Über- oder Untergewicht ist schlecht für die Knochen.

Entgegen der landläufigen Meinung reicht das Trinken von viel Kalzium-haltiger Milch oder der Genuss von Milchprodukten zur Osteoporose-Vorbeugung nicht aus. Eine Harvard-Studie mit 78.000 Frauen ergab, dass ein hoher Konsum von Milch oder Milchprodukten erwachsene Frauen nicht vor Hüft- oder Unterarm-Frakturen schützt.

"Nicht die Menge an Kalzium ist entscheidend für den Osteoporose-Präventions-Effekt, sondern der Anteil basischer Elektrolyte in unserer täglichen Ernährung. Basische Mineralsalze wie Citrate, Carbonate und Hydrogencarbonat tragen wesentlich zu einem normalen Säure-Basen-Stoffwechsel und einer verbesserten Aufnahme von Kalzium in den Knochen bei. Vitamin D fördert die Resorption von Kalzium aus dem Darm und hemmt dessen Ausscheidung über die Nieren", so Seidel.

Um die Gesundheit der Knochen zu überprüfen, sind eine frühzeitige Knochendichtemessung, Röntgenaufnahmen oder Bluttests sinnvoll. Auch verschiedene Nahrungsergänzungsmittel können dabei helfen, die Knochen zu festigen, indem sie den spezifischen Nährstoffbedarf von Frauen decken. (red, 17.8.2016)