Bild nicht mehr verfügbar.

Mond über Bangkok und...

Foto: AP/Sakchai Lalit

... Wien am 14. 11. 2016.

Foto: APA/ROLAND SCHLAGER

Wien – Wer sich in den vergangenen Jahren verwundert gefragt hat, warum er sich plötzlich in fast schon inflationärer Weise mit dem Wort "Supermond" konfrontiert sieht: Das dahintersteckende Phänomen ist alles andere als etwas Besonderes. Es ist bloß in diesem Jahrzehnt, insbesondere im Internet, Mode geworden, die scheinbare Vergrößerung des Mondes als spektakuläres Ereignis darzustellen.

Der nächste ist am 14. November an der Reihe, wenn um 14.52 Uhr die Vollmondphase eintritt. Nur drei Stunden zuvor kommt der Mond mit nur 356.509 Kilometern Distanz in extreme Erdnähe. Erst am 7. April 2020 wird der Mond der Erde mit 356.907 Kilometer ähnlich nahe rücken. Noch enger war es am 4. Jänner 1912, als er bis auf 356.375 Kilometer an die Erde herankam.

Hintergrund

Der Mond bewegt sich auf einer elliptischen Bahn um die Erde und ist zudem verschiedenen gravitativen Einwirkungen anderer Himmelskörper unterworfen, die seine Bahn ebenfalls beeinflussen. Seine Entfernung schwankt im Lauf eines Monats zwischen ca. 360.000 und ca. 410.000 Kilometer. Dementsprechend erscheint er nicht immer gleich groß – seine scheinbare Größe am Himmel schwankt um bis zu 14 Prozent. Größer fällt die damit einhergehende Veränderung seiner scheinbaren Helligkeit aus – hier beläuft sich der Unterschied auf etwa 30 Prozent.

Der wahrgenommene Größenunterschied des Mondes in Erdnähe zu jenem in Erdferne entspricht in etwa dem zwischen einer Zwei-Euro-Münze und einer Ein-Euro-Münze, zieht die Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) einen anschaulichen Vergleich.

Und er schwillt auch nicht plötzlich an oder wieder ab: Der Unterschied zwischen einem Vollmond in Erdnähe und jenem im Monat davor oder danach mache im Regelfall weniger als ein Prozent aus, "er ist also ohne Messung absolut nicht wahrnehmbar", sagt Alexander Pikhard von der WAA. Der kommende Vollmond ist nur um 0,6 Prozent "supriger" als der vorangegangene im Oktober. (red, APA, 14. 11. 2016)