Aufderalm – Beim Abbiegen auf die Forststraße fehlt nur mehr ein feiner Country-Hadern, und dann ist das Bild eigentlich schon perfekt. Irgendwas mit Autos. Genau. Billy Falcon. Power Windows. A bisserl moderner Wilder Westen.

Foto: Guido Gluschitsch

Dabei ist der Ranger eh nur der kleine Bruder vom Ami-Golf, wenn man so will, der F-Series von Ford. Heuer wird der mächtige Pick-up wohl zum 34. Mal hintereinander zum meistverkauften Auto in Nordamerika gekürt werden. Und der ist noch eine ganze Nummer größer als der Ranger.

Dabei ist der Ranger mit seiner Länge von 5,34 Metern schon ein richtiger Lackel, mit dem man in der Stadt sicher keinen Parkplatz suchen will. Aber am Land ist der Pick-up eine Wucht.

Foto: Guido Gluschitsch

Hinten das Rollo aufgerissen und den Grünschnitt weggebracht, dem Freund beim Siedeln geholfen, das Dämmmaterial für die eigene Keuschn heim geführt und am Wochenende die Jausen für zwei ausgewachsene Steirer mit auf die Almhütte genommen.

Auf der Autobahn ist der Ranger als leerer ein bisserl bockig im Heck, und der 200 PS starke, 3,2 Liter große Diesel begrüßt die kühlen Herbstmorgen bei uns kernig knurrend. Auf dem täglichen Weg in die Arbeit muss man das mögen.

Foto: Guido Gluschitsch

Aber wenn es am Wochenende zur Almhütte rauf geht, dann spielt der Ranger seine Trümpfe aus. Je schlechter der Weg, desto besser. In diesem Auto steckt also das Abenteuer, das man sich von einem SUV verspricht.

Ja, schon gut, die Alm ist keine Farm und gebettet in die Ausstattungsvariante Wildtrack, das Beste vom Besten, wenn man so will, ist es leicht, ein wilder Hund zu sein. Von den Leichtmetallfelgen über die Rückfahrkamera bis hin zum SYNC2-Navi lässt dieser Innenraum nichts aus.

Foto: Guido Gluschitsch

Also ist der Ranger – eine Nummer kleiner, aber zwei Nummern feiner – vielleicht doch nicht so sehr Wilder Westen wie vielleicht Milder Osten – gerade zwischen Wechselland und Neusiedlersee.

Also raus mit Billy Falcon. Das passt dann nicht. Nehmen wir halt den Kurti Ostbahn. Echt Super. (Guido Gluschitsch, 18.11.2016)

Grafik: der Standard

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