Von den unter 50-jährigen Herzinfarktpatienten waren 75 Prozent Raucher, hat eine Studie ergeben.

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Paris – Rauchen erhöht bei jüngeren Menschen massiv das Risiko eines Herzinfarkts: Bei Rauchern unter 50 Jahren sei die Gefahr eines Infarkts acht Mal höher als bei Nichtrauchern, heißt es in einer Studie britischer Wissenschafter, die am Mittwoch im Fachblatt "Heart" veröffentlicht wurde.

Mit zunehmenden Alter wird der Unterschied zwischen Rauchern und Nichtrauchern kleiner: Bei Rauchern zwischen 50 und 65 Jahren ist das Risiko fünf Mal höher als bei Nichtrauchern, bei Rauchern über 65 Jahre drei Mal.

Zehn Jahre früher einen Herzinfarkt erleiden

Dass Raucher generell einem deutlich höheren Infarkt-Risiko unterliegen, ist schon länger bekannt. Neu an den Befunden der Studie ist die Staffelung des Risikos anhand der Altersgruppe. Rauchen sei mit Blick auf das Infarktrisiko jüngerer Menschen "vielleicht der größte aller Risikofaktoren, der seine Wirkung früher als alle anderen Faktoren entfaltet", resümieren die Studienautoren. Sie forderten daher mehr Anstrengungen, um junge Menschen vom Rauchen abzubringen.

Für die Untersuchung hatten die Autoren um den Mediziner Ever Grech vom Herzzentrum der englischen Stadt Sheffield die Daten von 1.727 Patienten ausgewertet, die zwischen 2009 und 2012 mit einem Herzinfarkt ins Spital eingeliefert wurden.

Die Analyse habe auch ergeben, dass Raucher im Mittel zehn Jahre früher einen Herzinfarkt erleiden als Nichtraucher oder Exraucher. In der Untersuchungsregion South Yorkshire seien 27 Prozent der Erwachsenen unter 50 Jahren Raucher – von den Herzinfarktpatienten unter 50 Jahren machten sie aber 75 Prozent aus. (APA, AFP, 30.11.2016)