Wien – Vorerst zurückhaltend kommentiert Thomas Zach, Vorsitzender des Finanzausschusses des ORF-Stiftungsrats, die am Montag verschickten Unterlagen der ORF-Geschäftsführung. "Im Moment ist die oberste Priorität, sich anzuschauen, was an kostenseitigen Maßnahmen gelingt", sagte er am Montag. "Genau aus diesem Grund wurde dieser Punkt auch ganz oben auf unsere Tagesordnung genommen."

Kostensenkungsprogramm

Der Finanzausschuss tritt kommenden Montag zusammen, um die Beschlüsse fürs Plenum des Stiftungsrats am 15. Dezember vorzubereiten. Zach, der auch Leiter des ÖVP-"Freundeskreises" ist, hatte in den vergangenen Monaten vehement auf ein "Spar- und Kostensenkungsprogramm" gedrängt – erst wenn dies vorliege, könne man über eine allfällige Valorisierung der Programmentgelte reden. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz hat nun gemeinsam mit seinem Antrag auf eine Anpassung um 7,7 Prozent auch ein solches Programm mit einem Volumen von 300 Millionen Euro bis 2021 angekündigt.

Neos: Sogar steigende Einnahmen für ORF

Die Neos zeigen sich von den Argumenten des ORF-Chefs nicht überzeugt: Der ORF habe mitnichten inflationsbedingte Einnahmenverluste aus Programmentgelten, erklärte Mediensprecher Niko Alm in einer Aussendung. "Durch Bevölkerungszuwachs und weniger Schwarzseher hat der ORF in den letzten zehn Jahren sogar steigende Einnahmen aus der Rundfunkgebühr, die die Inflation bei Weitem wettmachen." (APA, 5.12.2016)