Ein neuentdeckter Frosch: Leptolalax Isos.

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Eine drachenähnliche Echse: Acanthosaura phuketensis.

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Ein auffälliger Salamander: Tylototriton anguliceps.

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Eine Schlange mit schillerndem Kopf: Parafimbrios lao.

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Hanoi/Vientiane/Bangkok – Forscher haben in der Mekong-Region in Südostasien 163 bisher unbekannte Tier- und Pflanzenarten entdeckt. Unter den Funden ist auch eine drachenähnliche Echse (Acanthosaura phuketensis), die dem Reich der Serie "Game of Thrones" entsprungen sein könnte, schrieb die Umweltorganisation WWF am Montag in dem Bericht "Kurioses Artenkabinett".

Bei einer Schlange mit in Regenbogenfarben schillerndem Kopf (Parafimbrios lao) fühlen sich die Naturschützer an Ziggy Stardust erinnert, ein Alter Ego des Pop-Sängers David Bowie. Zu dem Bericht haben hunderte Forscher beigetragen. Die neuen Arten spürten sie in Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand und Vietnam auf, der Großteil – 126 Arten – sind Pflanzen. Hinzu kommen neun Amphibien, elf Fische, 14 Reptilien und drei Säugetiere. Der WWF berichtet etwa von einem bräunlichen, drei Zentimeter kleinen Frosch (Leptolalax isos) und einem Gecko mit hellblauen Flecken (Gekko bonkowskii).

Flora und Fauna gefährdet

Die Region um den rund 4.500 Kilometer langen Mekong gilt als sehr artenreich. Allein zwischen 1997 und 2015 wurden dort rund 2.400 neue Spezies beschrieben. Die beteiligten Wissenschafter berichten, dass sie die Arten vor allem in schwer zugänglichen, entlegenen Gebieten gefunden hätten. Der WWF sieht die Region und damit Tiere und Pflanzen durch viele Einflüsse gefährdet: wachsende Städte, Straßenbau und Wasserkraftwerke zum Beispiel. Außerdem werde gewildert und illegal mit Arten gehandelt.

Ob etwa eine neu entdeckte Bananen-Art (Musa nanensis) dauerhaft überlebe, stehe angesichts der Zerstörungen in dem Gebiet infrage, teilt der WWF mit. Nur 50 Stauden der Art zählten Forscher im Norden Thailands, an einem Ort nahe der Grenze zu Laos.

Zahlreiche weitere Arten in der Mekong-Region verschwänden womöglich, bevor sie entdeckt werden, warnte WWF-Artenschutz-Referent Arnulf Köhncke. Im Report ist von einem Wettlauf gegen die Zeit der Rede. Zum Schutz dieser Arten braucht es laut WWF eine Zusammenarbeit auch über Ländergrenzen hinweg. Der WWF veröffentlicht jährlich einen Bericht über neue Arten in der Region – unter wechselnden Titeln. (APA, dpa, 18.12.2016)