Filmplakat von FX zur Serie "American Crime Story: The People v. O. J. Simpson", Kunden von Sky und Sky Ticket können die Serie ab 6. Jänner sehen.

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David Schwimmer als Robert Kardashian, John Travolta als Robert Shapiro.

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Cuba Gooding Jr. spielt O. J. Simpson.

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Los Angeles/Wien – Kommenden Sonntag, wenn in Los Angeles die Golden Globes für die besten TV-Serien vergeben werden, stehen ausnahmsweise nicht Seriendinos wie "Game of Thrones" oder "House of Cards" ganz oben in der Favoritenliste. Die meisten Nominierungen zählt "American Crime Story – The People v. O. J. Simpson". 22 Jahre nach dem überraschenden Freispruch des amerikanischen Footballstars im Strafprozess wegen des Verdachts des Mordes an Nicole Brown Simpson und Ron Goldman ist die Geschichte wieder in aller Munde. Am Freitag, dem 6. Jänner, startet das Spektakel auf Sky.

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Vor knapp einem Jahr, im Februar 2016, zeigte der amerikanische Abosender FX die Miniserie im Rahmen einer Anthologieserie über berühmte Verbrechen. 1994 bewegte der Prozess die Nation, und die Nation bewegte den Prozess. Die öffentliche Erregung setzte neue Maßstäbe in Medien und Gesellschaft. In TV-Talkshows, etwa jener von Larry King, war der Prozess wochenlang das einzige Thema. Dessen Subtext war auch vermuteter Rassismus. Der Prozess stand unter dem Einfluss der Misshandlung Rodney Kings 1991 durch gewalttätige Polizisten aus Los Angeles und der darauf folgenden Unruhen in der Filmmetropole, nachdem die Polizisten 1992 freigesprochen wurden.

Boom der "True Crime Stories"

Mit der Serie, die um neue Erkenntnisse rang, gelang es FX von neuem, das Interesse auf sich zu ziehen. Der Publikumszuspruch war hoch, 5,1 Millionen sahen allein die erste Folge, das bedeutete einen Rekord für FX.

Die Serie befeuerte aber auch den Markt der "True Crime Stories" und lag mit der aufwendig inszenierten Nacherzählung eines wahren Verbrechens und dessen Folgen voll im Trend. Etliche Produktionen punkteten mit dem Konzept, etwa Netflix mit "Making a Murderer" und HBO mit "The Jinx".

Dass selbst nach zehn Folgen von "American Crime Story" nicht alles gesagt war, bewies nur wenige Monate später Ezra Edelman für ESPN Films mit der Dokumentarserie "O. J.: Made in America", die den Fall noch einmal untersuchte und ebenso für Diskussionen sorgte.

Auf Golden Globes hoffen können am Sonntag unter anderem John Travolta und Sterling K. Brown für die beste Nebenrolle, Courtney B. Vance als bester Hauptdarsteller, Sarah Paulson als beste Darstellerin. In der Kategorie der besten Serie gilt "The People ..." als Favorit.

"Ist O. J. Simpson der Vorgänger von Donald Trump?", fragt die Webplattform popmatters.com und stellt recht abstruse Zusammenhänge her. Die Behauptung, dass seit Simpson kein anderer das Land so entzweit habe wie der künftige US-Präsident, lässt sich aber vermutlich unterschreiben. (prie, 5.1.2017)