Der "Manderl und Weiberl"-Sänger Andreas Gabalier beim Besuch eines AC/DC-Konzerts.

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Seit wenigen Wochen mischt auch der Lebensmitteldiskonter Hofer mit. Zusammen mit dem Streamingdienst Napster bietet er Musik aus dem Netz gegen eine monatliche Abo-Gebühr an. Dabei tritt er gegen die Platzhirsche Spotify, Apple Music und Deezer an, die den Markt hierzulande dominieren. Die Chancen stehen für Hofer gar nicht schlecht, da Musikstreaming in Österreich boomt.

Vinyl und Streaming boomt

"Für 2016 liegen zwar noch keine endgültigen Zahlen vor, die Umsätze werden sich jedoch voraussichtlich um rund 50 Prozent auf knapp 17 Millionen Euro erhöhen", sagt Thomas Böhm vom österreichischen Musikverband Ifpi zum STANDARD. Ursache für die Steigerung ist ein Wachstum bei bezahlten Premiumabos.

Aber auch Vinylschallplatten verkaufen sich exzellent. Die heimische Musikwirtschaft rechnet für 2016 mit einer Umsatzsteigerung von etwa 25 Prozent auf rund 6,5 Millionen Euro. Damit hat sich der Umsatz in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdreifacht.

Volksmusik, Schlager und Heavy Metal

Auf den Verkauft von Musik-CDs hat der Vinyl- und Streaming-Trend fast keinen Einfluss. Zwar finden sich immer weniger CDs in Handelsketten und Kaufhäusern, gekauft wird aber weiterhin. Insbesondere Volksmusik, Schlager und Heavy Metal sorgen seit Jahren für konstante Umsätze. Sänger wie Andreas Gabalier sorgen dafür, dass Musik auf CDs weiterhin eine Rolle spielt. Der Kauf einer CD ist auch eine Altersfrage: Während viele Jugendliche hauptsächlich Streaming nutzen, kaufen Ältere eher Schallplatten und CDs.

Ein typisches CD-Sortiment: Guns N' Roses und Andy Borg.
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Allerdings sorgt der Streamingboom für Rückgänge bei den Musikdownloads. "Der Konsum von Einzeltiteln verlagert sich mehr und mehr auf das stark wachsende Streamingsegment", sagt Böhm.

Umstritten

Bei Künstlern ist Musikstreaming umstritten. Viele beklagen, dass ihre Einnahmen nicht einmal ausreichen, um damit ein Spotify-Abo zu finanzieren. Tatsächlich landet ein Großteil des Geldes bei den Labels. (Markus Sulzbacher, 9.1.2017)