Norbert Hofer und Heinz-Christian Strache winken hier ihren Anhängern beim Neujahrstreffen in Salzburg zu – vielleicht demnächst auch Donald Trump.

Foto: APA / Barbara Gindl

Wien – Auf dem Papier ist Norbert Hofer ja noch interimistischer "Aushilfspräsident", für den Fall, dass Nationalratspräsidentin Doris Bures (oder der zweite Nationalratspräsident Karlheinz Kopf) einmal nicht einsatzbereit wäre, um den bis 26. Jänner noch immer vakanten Job des österreichischen Bundespräsidenten zu repräsentieren. Wenn Hofer nun mit FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zur Inauguration des neuen Präsidenten der USA, Donald Trump, fliegt, dann tue er das nicht in präsidialer Ersatzfunktion, wird im Parlamentspräsidium, aber auch in der Präsidenschaftskanzlei beteuert, berichtet die Kleine Zeitung. Die FPÖ wollte den Bericht nicht kommentieren.

Laut Bericht sollen Strache, Hofer und FPÖ-Wissenschaftssprecher Andreas Karlsböck am Mittwoch den Flieger Richtung USA besteigen. Das blaue Trio werde auf Einladung des republikanischen Abgeordneten und Trump-Fans Steve King in Washington weilen. King hatte Hofer im Herbst in Wien besucht. Die FPÖ-Spitze wiederum hatte es erst kürzlich gen Osten, konkret nach Moskau gezogen, wovon Selfies auf dem Roten Platz Zeugnis ablegten.

Ausländer als Zaungäste

Das offizielle Österreich ist bei der Amtseinführung durch Botschafter Wolfgang Waldner vertreten. Es entspreche dem ausdrücklichen Wunsch des US-Außenministeriums, dass das Ausland durch die in Washington akkreditierten Botschafter bei der Zeremonie repräsentiert werde, heißt es in dem Bericht – und nicht durch Präsidenten, Regierungschefs, Außenminister. Die Inauguration versteht sich als inneramerikanischer Akt, mit Ausländern als Zaungästen.

Wie die Kleine Zeitung auch berichtet, sollte der US-Trip laut Nationalratskreisen ursprünglich als Parlamentsreise über die Bühne gehen. Organisation und Kosten wären dann vom Hohen Haus übernommen worden. Nun ist der Trip als Fraktionsreise ausgewiesen, die Kosten übernimmt die Partei. Die Botschaft ist von der Parlamentsdirektion informiert worden, dass Hofer vier Tage in Washington weilt.

Strache hat seine Teilnahme an einem Treffen von europäischen Rechtspopulisten im deutschen Koblenz am kommenden Samstag wegen einer "terminlichen Unpässlichkeit wegen eines Auslandsaufenthalts" abgesagt. (red, 16.1.2017)