Viele Stunden vor dem Bildschirm schaden langfristig den Augen.

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Viele Menschen verbringen aus beruflichen oder privaten Gründen viele Stunden pro Tag vor dem Bildschirm. Dass dieser schädliches blau-violettes Licht abgibt, haben manche schon einmal gehört. Gerade jetzt im Winter ist die Belastung wegen der frühen Dunkelheit aber noch höher. Das wirkt sich negativ auf die Augen aus: Der blaue Farbton von Bildschirmen, aber auch von LED-Lampen, kann dazu beitragen, dass die Netzhaut langfristig beschädigt wird.

"Bei vielen Bildschirmen bewegt sich die Farbtemperatur in einem Spektrum, das sehr schädlich für die Augen werden kann", erklärt Anton Koller, Bundesinnungsmeister der Augenoptiker und Optometristen. Selbst LED-Lampen am Schreibtisch scheinen meist in diesem Farbspektrum und sorgen damit für eine zusätzliche Belastung. Bis 2020 soll die Nutzung von LED-Lampen sogar noch um bis zu 70 Prozent steigen.

Selbst bei kleinen Bildschirmen kann die Blaulicht-Belastung sehr hoch sein. Oft wird das Smartphone auch vor dem Schlafengehen im Bett noch verwendet. Doch gerade die spätabendliche Nutzung hat besonders starke Auswirkungen auf die Augen. "Zu viel blau-violettes Licht erhöht unter anderem das Risiko für eine Makuladegeneration, also einer degenerativen Sehschwäche", so Koller, "vor dem Schlafengehen belasten wir unsere Augen zusätzlich, wenn das Licht schon abgedreht und das Handy damit die einzige Lichtquelle ist." Die Strahlen können zudem die innere Uhr stören. Dadurch entsteht eine innere Unruhe, die im schlimmsten Fall zu Schlafstörungen führen kann.

Wie gegensteuern?

Um sich richtig gegen die Belastung durch das Blaulicht zu schützen gibt es einfache Mittel, sagt Koller: "Wichtig sind regelmäßige Bildschirmpausen in denen sich die Netzhaut wieder regenerieren kann."

Zusätzlich kann ein Blaulichtfilter im Brillenglas besagte Farbtöne herausfiltern. Auch Hersteller von Bildschirmen und LED-Lichtern haben das Problem bereits erkannt und führen Modelle, bei denen das schlechte Farbspektrum bereits herausgefiltert wird. Des Weiteren gibt es Computerprogramme, mit denen Farbton und Farbtemperatur angepasst werden können. Durch diese Maßnahmen kann das Risiko einer Augenerkrankung deutlich reduziert werden. (red, 18.1.2017)