Bild: Everspace
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Lasersalven, Torpedos und heiße Raumkämpfe in riesigen Meteoritenschwärmen: Dass "Everspace" (Early Access, Windows, Mac, 27,99 Euro) ein knalliges Best-of so ziemlich aller bombastischen und heißgeliebten Science-Fiction-Klischees in Sachen Raumschiffkampf ist, zeigt sich nicht nur im generischen Namen. Das ist allerdings nicht als Kritik zu sehen: Der actionreiche Kampf im kalten All ist schließlich ein jederzeit gern gesehenes Motiv der Space Opera, noch dazu, wenn er so umwerfend präsentiert ist wie in diesem Early-Access-Spiel, das sich aber auch in Sachen Spielbarkeit schon jetzt nicht hinter offiziell fertiggestellten Titeln verstecken muss.

Die Basics zu Beginn: "Everspace" ist keine simulationslastiges Raumschiffs-Kampfspiel, sondern ein kurzweiliges Action-Spektakel, das mit einer gehörigen Portion Rogue-like-Anteil länger interessant bleibt. Das bedeutet, dass Schauplätze und Aufgaben bei jedem Start zufällig generiert werden, ein Tod im All an den Anfang zurückwirft und mehrmalige Neustarts Teil des Konzepts sind – wer den Indie-Überraschungserfolg "FTL – Faster Than Light" kennt und liebt, wird sich hier ganz zu Hause fühlen.

Trailer zu "Everspace"
ROCKFISH Games

Abwechslungsreiche Weltraumtrip

Ziel einer Kampagne ist es, einen Weltraumsektor mit einer Anzahl von Warp-Sprüngen vollständig zu durchqueren; unterschiedliche, jedes Mal neue Systeme und in ihnen lauernde Gegner und Gefahren müssen dafür überwunden werden. Sprung für Sprung kommt man so dem Ziel näher, begibt sich allerdings bei jedem Zwischenstopp in nicht absehbare Gefahren; meist hindern Weltraumpiraten, andere Aggressoren, Weltraumanomalien oder auch nur maximal lebensfeindliche Umgebungen am Sammeln von Treibstoff oder zufällig verteilten Gegenständen, die das Schiff von der anfangs wackeligen Blechbüchse zum tödlichen Raumgleiter aufwerten können. Eine sarkastische AI begleitet mit hilfreich-witzigen Kommentaren und britischem Akzent durchs Spiel.

Im Unterschied zu klassischen Rogue-likes bedeutet der Tod – in diesen Spielen bekanntlich sinnigerweise "Permadeath" genannt – aber nicht den absoluten Verlust aller Spielfortschritte; erstrittenes Geld und Blaupausen für neue Technologie bleiben erhalten, verschiedene Pilotenfähigkeiten lassen sich durch die so gesammelte Währung ebenso freischalten wie zwei weitere Raumschifftypen – so startet man auch nach dem Ableben gestärkt erneut ins Abenteuer.

An die solide und zugleich komplexe Flugmechanik des letztjährigen Weltraumabenteuers "House of the Dying Sun" kommt "Everspace" mit seinem eher arcade-artigen Gameplay nicht heran, dafür bietet es aber etwas anderes: stets kurzweilige, immer neue Kampfhäppchen, die sich je nach Partie zu epischen Zufallsreisen durch diese bunte Galaxis zusammenfügen.

Gameplay-Video zu "Everspace"
ROCKFISH Games

Early Access, wie er sein soll

Seit letztem Herbst ist "Everspace" per Early Access spielbar, das letzte große Update stammt aus dem Dezember letzten Jahres. Das deutsche Studio Rockfish Games, das an "Everspace" arbeitet, ist aber soeben dabei, einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zum Release vorzubereiten: Noch im Februar, also in den nächsten Tagen, soll nach aktueller Auskunft des Rockfish-Gründers Michael Schade ein großes Update kommen, der finale Release soll innerhalb der nächsten Monate erfolgen.

Inhaltlich und spielmechanisch bietet "Everspace" aber schon jetzt ein erstaunlich poliertes Bild; die weitere Entwicklung konzentriert sich auf Story-Elemente, weitere Gegner- und Strukturentypen, einen zusätzlichen Hardcore-Modus und VR-Support. Die spielerische Verbindung des schier endlos motivierenden Rogue-like-Gerüsts von "FTL" mit dem herausfordernden, aber dabei puristischen Action-Gameplay mit beeindruckender Präsentation ist auf jeden Fall auch jetzt schon einen Blick wert. Selten war der Tod im All hübscher. (Rainer Sigl, 24.2.2017)

"Everspace" ist im Early Access für Windows und Mac für 27,99 Euro erschienen.