Der börsennotierte österreichische Immobilienentwickler UBM berichtete am Donnerstag vom zweitbesten Ergebnis seiner Firmengeschichte. Gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2015 gab es aber ein Minus von 21 Prozent beim Jahresüberschuss, er sank von 37,3 auf 29,4 Millionen Euro. Die Dividende soll bei 1,60 Euro konstant bleiben.

"Wir sind bis Ende 2018 voll ausgelastet", sagte CEO Thomas Winkler auf der Jahrespressekonferenz. "Wir könnten gar nicht mehr machen." Einige Projekte wurden bereits in Forward Deals verkauft, darunter wie kürzlich berichtet das Zalando Headquarter in Berlin, das bis zum dritten Quartal 2018 fertiggestellt werden soll, und die beiden Hotels sowie Bürohäuser des Quartier Belvedere Central am Wiener Hauptbahnhof. Außerdem der Pilot Tower in Krakau, eine Logistikimmobilie für Magna in Graz-Thondorf sowie das Hotel Holiday Inn City Centre in Warschau.

Bis 2020 gebe es weitere Leuchtturmprojekte, die Winkler positiv stimmen. Der Ausblick sei auch mittelfristig und relativ unabhängig von der Marktentwicklung gut. Sowohl heuer als auch 2018 sind Investitionen von 400 Mio. Euro geplant.

Verkäufe im Volumen von 600 Millionen geplant

Per Jahresende 2016 stand eine Nettoverschuldung von knapp über 690 Mio. Euro zu Buche. Diese soll bis Ende März 2017 auf einen Höhepunkt von 750 Mio. Euro steigen. Bis zum Jahresende sollen Verkäufe mit einem Gesamtvolumen von rund 600 Mio. Euro und Investitionen von 400 Mio. Euro zu einer Reduktion der Nettoverschuldung auf rund 550 Mio. Euro führen.

"Die Hälfte der Erlöse ist bereits gesichert", sagte Winkler. Man fokussiere sich weiter auf Forward-Verkäufe, um eine frühzeitige Ergebnisabsicherung zu erreichen.

Investoren hätten weiterhin viel Geld auf der hohen Kante und würden es eher in Immobilien anlegen. "Immobilieninvestments sind sexy", so Winkler, besonders für jene, die verzweifelt nach Anlagen mit Substanz suchen würden. Von einer Überhitzung will er nicht sprechen – obwohl die UBM im Moment auch Überrenditen erziele.

"So leicht wie jetzt wird es in Zukunft nicht mehr", merkte Winkler zur Zinsentwicklung an. Angesichts der derzeitigen hohen Staatsverschuldung glaubt er aber nicht an einen relativ raschen Anstieg.

Münchner Wohnungsmarkt "schaumgebremst"

Sowohl für Wohnungen als auch Büros in Wien werde es weiterhin Nachfrage geben. Den Wohnungsmarkt in München hingegen sehe man "schaumgebremst". Bei Hotels werde sich der Boom fortsetzen. Hotelgesellschaften, die eigene Hotels haben, gebe es fast gar nicht mehr.

Zur Kapitalmarktperformance der Aktie merkte Winkler an, dass man bisher noch nicht geliefert habe, was der Markt sehen will. Für 2016 werde der Vorstand die Ausschüttung einer konstanten Dividende von 1,60 Euro pro Aktie vorschlagen.

Das EBT von UBM betrug im Vorjahr 40,1 Mio. Euro, nach einem Rekordwert von 50,3 Mio. Euro im Jahr 2015. Der Gewinn sank im Jahresvergleich von 37,7 Mio. auf 29,4 Mio. Euro. Die Gesamtleistung belief sich 2016 auf 557,5 Mio. Euro und lag damit ebenfalls unter dem Vorjahreswert von 2015 mit 593,3 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote ging leicht von 28 auf 27,7 Prozent zurück.

Deutschland war mit rund 50 Prozent der Gesamtleistung und einem Zuwachs von 31,8 Prozent im Vorjahr der wichtigste Markt für den Immobiliendienstleister. In Österreich betrug die Gesamtleistung 175 Mio. Euro, in Polen 65,2 Mio. Euro. Letzterer sei ein "herrlicher" Markt. "Da geht richtig was weiter", so Winkler. Investoren würden hier aber qualitätsbewusster werden. (red/APA, 7.4.2017)