Feldkirch – Die Neos stellen die Finanzierung des Stadttunnels Feldkirch infrage. Die umstrittene Verkehrsverbindung zwischen Feldkircher Innenstadt und Liechtenstein soll, so die Befürworter, die Stadt vom Verkehr und umwelt- und gesundheitsgefährdenden Begleiterscheinungen entlasten. Die zahlreiche Gegnerschaft zweifelt an der Entlastung.

Während Bürgermeister Wilfried Berchtold und Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser (beide ÖVP) den Baubeginn mit spätestens 2019 ankündigen, hegt die Opposition Zweifel. Die FPÖ bezichtigt die Grünen, das Projekt zu torpedieren. Die Neos vermuten, dass die Finanzierung nicht gesichert ist.

Millionenlücke bei Finanzierung

Der unterirdische vierarmige Kreisverkehr, der erste dieser Art in Österreich, ist nach Recherchen der Neos nicht im 850-Millionen-Infrastrukturpaket des Landes enthalten. Der Tunnel sei mit 227 Millionen Euro veranschlagt, der Bund habe 40 Millionen zugesagt, die Stadt Feldkirch sehe 14 Millionen vor, sagt Neos-Stadtvertreter Georg Oberndorfer und lässt nun über die Landtagsfraktion nachfragen, wer denn die restlichen 173 Millionen übernehme.

Zudem wollen die Neos von Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) Auskunft über den tatsächlichen Baubeginn. Solange über die Finanzierung Unklarheit herrsche, könne wohl nicht mit einem Baubeginn 2018 gerechnet werden. Gleichzeitig bringt Oberndorfer eine weitere Variante, einen kleineren Tunnel, ins Spiel.

In der Landes- und Stadt-VP ist man sich einig, dass es zur geplanten Tunnelvariante keine Alternative gibt. Nur der Tunnel-Kreisverkehr könne die Feldkircher Innenstadt von Verkehr, Abgasen und Lärm entlasten. Einzig auf den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs zu setzen wie die Tunnelgegner ist aus Berchtolds Sicht "unrealistisch und falsch". (Jutta Berger, 8.5.2017)