Der Rechnungshof nimmt die Gebarung des Bundesmuseums Albertina unter die Lupe.

Foto: Albertina/H. Eisenberger

Wien – Der Rechnungshof (RH) nimmt derzeit die Gebarung der Albertina unter die Lupe, wie RH-Sprecher Christian Neuwirth auf STANDARD-Anfrage bestätigt. Im Wesentlichen geht es um die Frage, wie das Museum die im Bundesmuseengesetz festgelegten Aufgaben (u. a. Sammeln, Bewahren, Vermitteln, Forschen) wahrnimmt. Dem Vernehmen nach dürfte jedoch die Übernahme der Sammlung Essl als Dauerleihgabe (bis 2044) Auslöser für die Überprüfung gewesen sein.

Der von Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) als "richtungsweisende Kooperation" und von Albertina-Direktor Klaus-Albrecht Schröder als "Meilenstein" deklarierte Deal war zuletzt verstärkt in die Kritik geraten. Einerseits wegen inhaltlicher Überschneidungen zu Programmen anderer Museen und der daraus resultierenden Verwässerung der Profile.

Mehr Geld gewünscht

Andererseits aufgrund der damit verbundenen Kosten. Zusätzlich zur Basisabgeltung (7,7 Millionen Euro) wurden von Drozda bereits jährlich 1,1 Millionen Euro zugesagt. Ein Betrag, der die Depotmiete in Klosterneuburg, die Übernahme von Mitarbeitern Essls oder Versicherungskosten deckt, nicht aber zugehörige Ausstellungsprojekte, etwa auch die künftig im Künstlerhaus geplanten.

Schröder schwebt daher ein jährliches Budget von insgesamt 2,3 Millionen vor. Hochgerechnet auf die vereinbarte Leihdauer von 27 Jahren und inklusive absehbarer Erhöhungen könnte es in Summe um bis zu 70 Millionen Euro gehen. (Olga Kronsteiner, 13.6.2017)