Screenshot: Far Cry 5
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Foto: Far Cry 5

Nach einem Ausflug in die Steinzeit und das Himalaya-Gebirge erschließt Ubisoft im nächsten Teil der "Far Cry"-Reihe erneut ein bislang selten gesehenes Szenario. Eine radikalchristliche und gewaltbereite Sekte macht sich im fiktiven Hope County im US-Bundesstaat Montana breit. Und es liegt (natürlich) am Spieler, dem aus dem Ruder gelaufenen "Bibles and Guns"-Treiben ein Ende zu setzen.

Diese Challenge geht man allerdings nicht alleine an, sondern erhält Unterstützung von Söldnern. Der GameStandard hat sich testweise in die tödliche Landidylle vorgewagt.

Rückeroberung der Dorfidylle

"Fall‘s End" heißt das beschauliche, in einem Tal gelegene Dorf, in dem die Mission beginnt. Die laut offizieller Zählung 38 Einwohner wurden von geschätzt mindestens eben so vielen Sektenjüngern unterjocht. Es gilt, das Örtchen zu befreien – oder anders ausgedrückt: Die Anhänger ihrem Schöpfer etwas früher vorzustellen, als diese es wohl geplant haben.

Gewählt worden konnte aus mehreren Begleitern: Einer Scharfschützin, einem Luftschläge fliegenden Piloten und Begleithund "Boomer", der die Position von Feinden erschnüffeln und diese auch attackieren kann. Die Wahl fiel auf den tierischen Verbündeten.

Ubisoft US

Dog & Dynamite

Jetzt sei an dieser Stelle vorausgeschickt, dass der Autor dieser Zeilen Egoshooter nur extrem ungern mit einem Controller spielt und dies dementsprechend auch so gut wie nie tut. Mit der Folge, dass kurz nach den ersten Schritten in Richtung des Dorfes der unabsichtliche Wurf von einer Ladung Dynamit für Aufruhr unter den Sektenjüngern führte. Der große Knall am Hügel sorgte zwar für Verdacht und geschäftiges Patroullieren auf der Straße, das Dorfgebiet wollte aber keiner der Feinde verlassen.

Dementsprechend gestaltete es sich recht einfach, sich durch Wald und Buschwerk anzuschleichen und Boomer auf den ersten Feind zu hetzen. Mangels adäquater Schusstechnik erledigte der Killerwauz auch gleich Bösewicht Nummer Zwei. Erst der dritte Halunke fiel dem ziemlich ungezielten Maschinengewehr-Sperrfeuer zum Opfer.

Überhaupt erledigte der vierbeinige Gehilfe den Großteil der Kampfhandlungen. Spielerseitig beigesteuert wurde immerhin ein (diesmal erfolgreicher und geplanter) Dynamitwurf und im weiteren Verlauf zwei gloriose Kills per Pickup-Truck. Die Fahrkünste auf Seiten der Fanatiker hielten sich allerdings in Grenzen, hier stellte schon ein auf der Straße geparktes Auto ein unüberwindbares Hindernis dar. Die Bibel ist eben keine Fahranleitung, es sei denn, man ist Xavier Naidoo.

Nicht ganz unsterbliche Helfer

Die scheinbare Unverwundbarkeit von Boomer, der mit "Amazing Grace" mehr als nur eine Gewehrsalve verkraften musste, war übrigens dem Demosetup geschuldet, wie ein anwesendes Mitglied der Produktionsabteilung von "Far Cry 5" erklärte. Unter "realen" Bedingungen können die eigenen Begleiter sehr wohl außer Gefecht gesetzt werden, zumindest bis zum Ende der jeweiligen Mission.

Nach der Befreiung von Fall‘s End kehrte das Leben in dem Dorf wieder Normalität und auch der Widerstand ein – womit weitere Aufträge und Verbündete verfügbar wurden. Auch der unterhaltsame Luftkampf durfte noch erprobt werden, konnte aber aufgrund eines Bugs nicht abgeschlossen werden.

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Außerplanmäßig

Man sollte die hier geschilderten Erlebnisse allerdings nicht zu hoch bewerten. Gut acht Monate wird es noch dauern, bis das Spiel an den Start geht. "Far Cry 5" ist also eindeutig noch nicht fertig. Dass die Computerintelligenz in der E3-Demo nicht aufs Maximum gedreht ist, ist ebenso kein Einzelfall.

Eher selten ist freilich, dass das Hands-on von jemandem vorgenommen wird, der kaum Erfahrung mit Controllern in Shootern hat, was den ungefähr vorgesehenen Ablauf des Erlebnisses natürlich beeinträchtigt. Ein Präzedenzfall, der ein wenig die Hürden aufzeigt, die sich bei dieser Präsentationsform stellen können.

Gute Ansätze

Dementsprechend vorsichtig sollte man mit einem Verdikt zum Spiel sein. "Far Cry 5" wirkt wie ein durchaus interessanter Shooter. In grafischer Hinsicht gefällt er jetzt schon und auf technischer Seite sollten die Defizite bis zum Release wohl ausgemerzt sein.

Die Handlung, von der im Hands-on leider nur wenig mitzukriegen war, bietet jedenfalls Potenzial für spannende Wendungen in der Auseinandersetzung mit den religiösen Apokalyptikern und ihrem Anführer Joseph Seed. Zu Ubisofts Hausaufgaben zählt außerdem auch, möglichst viel Abwechslung in die Rückeroberung von Hope County zu bringen.

Die Noten verteilt werden schließlich am 27. Februar. Dann geht der Shooter auf Xbox One, Playstation 4 und Windows an den Start. (Georg Pichler aus Los Angeles, 2.07.2017)

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