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Coptersafe bietet Modifikationen, um die einprogrammierten Flugbeschränkungen von DJI-Drohnen aufzuheben.

Foto: Reuters

Die zunehmende Popularität von Flugdrohnen stellt die Behörden weltweit vor neue Herausforderungen. Oft kollidiert der praktische Einsatz der Geräte, die etwa gern für Luftaufnahmen verwendet werden, mit einem veralteten Regelwerk, das noch keinen Bezug zu ihnen hat.

Oft ist nicht geklärt, wann und wo private Nutzer ihre Drohnen fliegen lassen dürfen. Daher agieren manche Unternehmen prophylaktisch. DJI, einer der größten Hersteller, implementiert daher offizielle Flugverbotszonen in die Software seiner Geräte. Via Geofencing, also digitalen Grenzen über das Ortungssystem GPS, verhindert man, dass die Drohnen in bestimmte Gebiete fliegen können.

Beschränkungen, für die man beim russischen Unternehmen Coptersafe kein Verständnis hat. Deswegen entwickelt man einen "Jailbreak für Drohnen", um sie wieder aufzuheben.

Mod ermöglicht Flug in "No Fly Zones"

Laut einem Bericht von Motherboard zahlen Kunden teilweise hunderte Dollar, um die Modifikationen zu erhalten. Coptersafe liefert sowohl Software, als auch Hardware, die zur Beseitigung der Sperren dienen. Außerdem bietet man auch Möglichkeiten, um andere Limits des Herstellers – etwa bezüglich Maximalgeschwindigkeit und erlaubter Flughöhe – aufzuheben.

"Es ist sehr gut, dass sich DJI um Sicherheit bemüht", erklärt ein Vertreter des Unternehmens. Man sei aber der Ansicht, dass die Beschränkungen gesetzlich festzulegen seien und nicht vom Hersteller. Die Entwicklung der Mods habe man begonnen, nachdem ein Mitarbeiter aufgrund der von DJI eingezogenen Grenzen Probleme mit Luftaufnahmen hatte, obwohl diese behördlich genehmigt worden waren. Dass Flugverbote auf diesem Wege legal umgangen werden können, wurde vom Hersteller schlicht nicht berücksichtigt.

Sicherheit vs. Eigentum

Hier prallen nun Sicherheitsbedenken auf Argumente im Sinne von Eigentumsrechten. Durch die Modifikationen können Drohnenbesitzer ihre Geräte auf eigenes Risiko verwenden, wie sie wollen. Flugverbotszonen für Drohnen wiederum sollen Flughäfen und andere Einrichtungen nicht nur vor möglichen Terroranschlägen bewahren, sondern auch gefährliche Unfälle verhindern.

Bei DJI ist man über den Drohnen-Hack wenig erfreut. Die Beschränkungen dienten auch dazu, den sicheren Betrieb der Drohnen durch den "Normalverbraucher" sicher zu stellen. Hebt man diese auf, könnte man auch andere Funktionen beeinträchtigen, was zu "unvorhersehbarem Verhalten" der Drohnen führen könne. (red, 5.07.2017)