An der Côte d'Azur steht eine Immobilie mit bewegter Geschichte zum Verkauf: Die Villa Marizzina in Cap d'Ail, 1901 von einer italienischen Gräfin erbaut, ist seit kurzem um 27 Millionen Euro zu haben.

Der russische Großfürst Andrei Wladimirowitsch Romanow kaufte das Anwesen 1913 und lebte hier nach der Februarrevolution mit seiner Ehefrau, der russischen Ballerina Matilda Kschessinskaja. Dieser wird eine Affäre mit Nikolaus II., dem letzten russischen Zaren, nachgesagt, genau wie Affären mit zwei weiteren Mitgliedern der Familie Romanow, nämlich nicht nur Andrei Wladimirowitsch Romanow, den sie später heiratete, sondern auch mit seinem Onkel.

Foto: Engel & Völkers Market Center Côte d'Azur

Angeblich mussten Wladimirowitsch und Kschessinskaja das Anwesen aber 1929 verkaufen, weil Kschessinskaja hohe Spielschulden in Monte Carlo angehäuft hatte.

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Die neue Eigentümerin, die italienische Prinzessin Odescalchi, lebte bis zu ihrem Tod in den 1980er-Jahren hier. Sie vermachte das Anwesen einem Bediensteten, der später nur einen Teil der Räumlichkeiten bewohnte – und dem vor allem die Mittel zur Instandhaltung des Hauses fehlten.

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Nach seinem Tod war die Villa Marizzina einige Jahre am Markt, bevor der heutige Eigentümer, ein russischer Milliardär, der nicht genannt werden will, 2010 zuschlug.

Er dürfte in den letzten Jahren viel Geld hineingesteckt haben: Laut dem zuständigen Maklerunternehmen Engel & Völkers ließ er beispielsweise Nachbildungen der Originalfenster sowie der ursprünglichen Türen mit ihren versilberten Beschlägen anfertigen. Der Besitzer selbst soll hier aber noch keine einzige Nacht verbracht haben, heißt es in Medienberichten.

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Die Villa Marizzina verfügt über 506 Quadratmeter Wohnfläche und ist von einem rund 1.200 Quadratmeter großen Grundstück mit Garten umgeben. Sie verfügt über sieben Schlafzimmer, sieben Badezimmer und zwei Küchen.

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Zur Ausstattung der Villa gehören Stuck und Marmorböden, eine Fußbodenheizung, Videoüberwachung und ein Alarmsystem. Es gibt Parkmöglichkeiten für sechs Autos und einen Poolbereich.

Auch wenn das Innere der Villa mittlerweile modernisiert wurde – das Äußere soll noch genau so ausschauen, wie vor hundert Jahren. So will es der französische Denkmalschutz. (red, 23.6.2017)

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