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Vulkanausbrüche vor rund 200 Millionen Jahren dürften die Welt...

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...nachhaltig verändert haben – zum Vorteil der Dinosaurier.

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Oxford – Es war eine der großen Katastrophen in der Geschichte der Evolution: An der Trias-Jura-Grenze vor rund 200 Millionen Jahren ereignete sich ein Massenaussterben, dem zwischen 50 und 80 Prozent aller Arten zum Opfer fielen, allen voran die Landwirbeltiere.

Freilich gab es nicht nur Verlierer dieser gigantischen Umwälzung: Während in der Trias die noch junge Gruppe der Dinosaurier unter anderem noch mit großen Amphibien und den Therapsiden, zu denen auch die frühesten Vorläufer der Säugetiere zählen, konkurrierten, sah das Bild im Jura ganz anders aus. Da dominierten die Dinosaurier das Leben an Land.

Was das Massenaussterben auslöste, ist schon lange Gegenstand wissenschaftlicher Kontroversen, doch die Hinweise verdichten sich. Geologische Daten zeigen, dass es zu dramatischen Veränderungen des Weltklimas gekommen sein muss, und die gängigste Theorie sieht in massivem Vulkanismus die Ursache dafür. Dass es den gegeben haben muss, ist bekannt: Noch heute zeugt die Zentralatlantische Magmenprovinz, die durch die Plattentektonik in mehrere Teile zerfallen ist, von einer extrem erhöhten vulkanischen Aktivität in mehreren großen Schüben. Frühere Studien gehen davon aus, dass es im Zuge dessen mehrmals zu vulkanischen Wintern kam, die anschließend durch die großen Mengen freigesetzten Kohlendioxids in eine starke Erwärmung umschlugen.

Verräterisches Quecksilber

Nun untersuchten Forscher um Lawrence Percival von der University of Oxford, ob das Muster dieser Eruptionen tatsächlich zu einem Aussterbeereignis der Größenordnung an der Trias-Jura-Grenze passt. Für ihre Studie im Fachblatt "Pnas" analysierten sie Sedimente aus dem fraglichen Zeitraum aus sechs unterschiedlichen Ländern, darunter auch aus Österreich, und eruierten unter anderem ihren Quecksilbergehalt: Das Schwermetall wird bei Eruptionen je nach Intensität in größeren Mengen ausgespien und gelangt in die Atmosphäre, wo es sich verteilt, ehe es sich am Boden ablagert. Es gilt daher als Indikator für die Intensität vergangener Ausbrüche.

Tatsächlich fanden Percival und Kollegen in fünf der sechs Sedimentproben aus dem Trias-Jura-Übergang stark erhöhte Quecksilberwerte, die zeitliche Einordnung passte genau zur Theorie. "Unsere Ergebnisse stützen die Verbindung zwischen vulkanischen CO2-Emissionen und dem Masseaussterben an der Trias-Jura-Grenze", sagte Percival. Ein solcher Vulkanismus müsse äußerst destabilisierend auf das Weltklima gewirkt haben – und dürfte für viele Spezies einfach zuviel gewesen sein. (red, 22.6.2017)