Die 19-jährige Mutter, die schwanger ist, muss sich wegen des Totschlags ihres Ehemanns verantworten.

Foto: Screenshot/YouTube

Eine 19-jährige US-Amerikanerin hat ihren vier Jahre älteren Ehemann bei Aufnahmen für ein Youtube-Video erschossen. Das junge Paar glaubte, dass ein dickes Buch – laut Polizei eine Enzyklopädie – die Kugel aufhalten würde. Verwandte gaben an, dass der später Verstorbene die Idee für den Clip hatte. Diese "Mutprobe" sollte seinem Youtube-Kanal mehr Anhänger bringen. "Sie waren ineinander verliebt", sagt die Tante des Getöteten laut BBC, "es war ein Streich, der danebengegangen ist." Rund 30 Personen sollen den Vorfall beobachtet haben, darunter auch ihr dreijähriges Kind.

"Gefährlichstes Video aller Zeiten"

Vor den Aufnahmen soll die junge Frau auf Twitter geschrieben haben, dass sie mit ihrem Ehemann "eines der gefährlichsten Videos aller Zeiten" plane. Sie steht nun wegen Totschlags vor Gericht. Die Polizei beschlagnahmte zuvor zwei Kameras, die den Vorfall aufgezeichnet hatten. Laut Medienberichten verteidigte sich die schwangere Frau damit, nur den Wunsch ihres Ehemanns ausgeführt zu haben.

Problematik

Waghalsige Abenteuer für Likes, Retweets und mehr Follower werden zu einem immer größeren Problem. In den vergangenen Jahren kam es zu mehreren Todesfällen bei Selfie-Aufnahmen, weil Menschen dabei etwa von Klippen oder in Gehege von Zoos stürzten. Auf Youtube kursieren ebenfalls zahlreiche "Mutproben", die wiederum Jugendliche zu eigenen Stunts inspirieren.

Ein 21-jähriger US-Amerikaner legte etwa einen Waldbrand, um auf Facebook mit seinen Wettervideos mehr Klicks zu generieren. Ein US-Gericht brummte ihm deshalb eine Haftstrafe von 20 Jahren auf. Der 19-jährigen Youtuberin droht ein ähnliches Schicksal. (red, 29.6.2017)