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Volvos selbstfahrende Autos haben ein Problem mit Kängurus. Die Software kann laut Kevin McCann, dem Australien-Chef der schwedischen Automarke die einzigartige Fortbewegungsart der Tiere nicht analysieren und dementsprechend reagieren. Bei Rentieren und Elchen hingegen würde das selbstfahrende Auto bereits adäquat reagieren.

Algorithmus wird durch Fortbewegungsart verwirrt

Bei ersten Tests in Australien ist den Entwicklern der Auto-Software das Problem erst bewusstgeworden. Die Software nimmt nämlich den Boden als Bezugspunkt für Objekte und bei Kängurus könnte man durch ihre Fortbewegungsart nicht analysieren, wie weit die Tiere entfernt sind. Laut dem Technik-Chef von Volvo Australien geht der Algorithmus bei einem Objekt in der Luft davon aus, dass dieses weit entfernt ist. Landet dieses dann, ist dieses plötzlich für die Software in der Nähe und verwirrt diese.

Nur ein kleiner Stolperstein bei der Weiterentwicklung

McCann beruhigt allerdings und sagt, dass selbstfahrende Autos nach wie vor eine beständige Weiterentwicklung durchmachen. Ein komplett selbstfahrendes Auto würde noch nicht existieren und auch Kängurus sind kein Problem, die diese Entwicklung aufhalten würden. Bis 2020, wenn der erste selbstfahrende Volvo auf den Markt kommt, soll das Fahrzeug zuletzt keinerlei Probleme mit den hüpfenden Tieren haben, so McCann.

Volvo: Ab 2020 keine Unfälle mehr mit Toten und Verletzten

Kängurus sind in Australien nicht nur ein Problem für autonome Fahrzeuge. 90 Prozent aller Unfälle mit Tieren gehen auf diese zurück. Trotzdem will man sich bei der Entwicklung der Software für ein selbstfahrendes Auto nicht komplett auf Kängurus fokussieren, sondern generell jedes kleinere Tier erkennen und darauf reagieren können, so der Volvo-Australien-Chef. Bis 2020 soll der Algorithmus daraufhin trainiert werden – ab dann verspricht der Hersteller, dass die selbstfahrenden Autos sämtliche Unfälle mit Personenschaden oder gar Toten verhindern werden. (red, 01.07.2017)