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Katars Außenminister Scheich Mohammed al-Thani will den Forderungen nicht nachkommen.

Foto: REUTERS/Alessandro Bianchi

Rom – In der diplomatischen Krise um den Golfstaat Katar verschärft sich der Ton. Katars Außenminister Scheich Mohammed al-Thani warf Saudi-Arabien und seinen Verbündeten am Samstag vor, ganz bewusst unannehmbare Forderungen gestellt zu haben. Jedem sei zudem klar, dass die Länder mit ihrer Forderungsliste die Souveränität Katars beschneiden wollten, sagte al-Thani nach einem Treffen mit seinem italienischen Kollegen Angelino Alfano in Rom.

Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten am 5. Juni ihre diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen und eine Verkehrs- und Handelsblockade gegen den Wüstenstaat verhängt. Sie werfen Katar die Unterstützung von Terror-Gruppen vor.

Neue Sanktionen möglich

Am 22. Juni legten sie dann eine Liste mit 13 ultimativen Forderungen an Doha vor. Unter anderem verlangen sie, dass Katar seine Beziehungen zum Iran zurückfährt, den einflussreichen Nachrichtensender Al-Jazeera einstellt und einen türkischen Militärstützpunkt im Land schließt. Die Regierung in Doha erhielt bis 3. Juli, also bis zum morgigen Montag, Zeit, um die Forderungen zu erfüllen. Die vier Länder berieten bereits über eine Liste möglicher neuer Sanktionen, falls die Forderungen nicht erfüllt werden, berichtete der mit saudischem Geld finanzierte arabische Nachrichtenkanal Al-Arabiya am Sonntag.

Thani traf am Samstag mit seinem italienischen Amtskollegen Angelino Alfano zusammen. Nach dessen Worten unterstützt die italienische Regierung alle Initiativen, die zum Abbau der Spannungen führen und eine Rückkehr zum Dialog ermöglichen. Zuvor hatte bereits der russische Präsident Wladimir Putin in Telefonaten mit dem Emir von Katar und dem König von Bahrain zum Dialog zwischen den Konfliktparteien aufgerufen. (APA, 2.7.2017)