Lucknow – Eine 35-Jährige ist im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh Medienberichten zufolge zum wiederholten Mal Opfer eines Säureangriffs geworden. Die Frau sei mit Verletzungen im Gesicht in ein Krankenhaus gebracht worden, sagte ein Polizeibeamter am Sonntag. Sie könne nicht sprechen. Der Überfall habe sich in der Nacht zuvor vor einem Wohnheim in Lucknow ereignet, in dem die Inderin lebte.

Laut einem Bericht des Senders NDTV wurde die Frau im Jahr 2008 mutmaßlich von mindestens zwei Männern vergewaltigt. 2011, 2013 und zuletzt im März dieses Jahres sei sie mit Säure angegriffen worden. Das Wohnheim in Lucknow sei rund um die Uhr von der Polizei bewacht worden.

Wachleute sollen versagt haben

Die Vorsitzende der Oppositionspartei Samajwadi in Uttar Pradesh, Juhie Singh, erhob schwere Vorwürfe gegen die Regierung des Bundesstaats: Diese habe zwar Wachleute zum Schutz der Frau abgestellt, dabei aber komplett versagt. Die Inderin arbeitete den Angaben nach gemeinsam mit anderen Säureopfern in einem Cafe in Lucknow.

Nach Schätzungen der indischen Hilfsorganisation für die Opfer von Säureattentaten gibt es in dem Land jährlich zwischen 100 und 500 Angriffe mit der ätzenden Substanz. Die Opfer sind in der Regel Frauen. (APA, 2.7.2017)