Kairo – Ein Gericht in Ägypten hat die Todesstrafen gegen 20 Islamisten wegen der Tötung von Polizeibeamten bei islamistischen Krawallen im Sommer 2013 bestätigt. Die Richter sahen es am Sonntag in der Hauptstadt Kairo als erwiesen an, dass die Männer elf Polizisten ermordet haben.

Zuvor hatten die Juristen die nicht bindende Meinung des Großmuftis, dem das erste Urteil aus dem April gemäß dem Gesetz überstellt worden war, in ihre Entscheidung mit einbezogen. Gegen das Urteil kann Berufung eingelegt werden.

Nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi war in Kerdasa in der Nähe von Kairo eine Polizeistation überfallen worden. Dabei kamen neben den Sicherheitskräften auch zwei Zivilisten ums Leben. Der Zusammenstoß geschah am Tag der gewaltsamen Auflösung von Protestlagern der Muslimbrüder in Kairo mit Hunderten Toten – dem wohl blutigsten Tag in der neueren Geschichte Ägyptens.

115 weitere Angeklagte wurden am Sonntag zu Haftstrafen zwischen zehn Jahren und lebenslänglich verurteilt. 21 wurden freigesprochen. (APA, 2.7.