In einer europaweiten Aktion haben Zollfahnder über eine Million gefälschte Halbleiter sichergestellt. Diese nachgemachten Elektrteile könnten Computersysteme beschädigen und Menschenleben gefährden, teilte das EU-Amt zur Betrugsbekämpfung (OLAF) am Montag in Brüssel mit.

Nachgemachte Komponenten

Die Ermittler stellten in zwölf Ländern insgesamt mehr als eine Million nachgemachte Halbleiter, LED's, Transistoren und integrierte Schaltkreise sicher. In Österreich wurden keine solche Fälschungen gefunden.

Die zweiwöchige Aktion war vom niederländischen Zoll koordiniert worden und richtete sich vor allem gegen Importe aus China und Hongkong. Die beschlagnahmten Geräte waren vor allem über Postdienste oder Expresskurier in die EU gebracht worden.

"Störungen in zivilen und militärischen Systemen"

Der Einbau von nachgemachten Halbleitern "kann zu Ausfällen von Computersystemen und schweren Störungen in zivilen und militärischen Sicherheitssystemen führen", teilte das EU-Amt mit. Einige der beschlagnahmten Teile waren für Lkw, Flugzeuge und chirurgische Instrumente bestimmt. Wenn diese Computersysteme versagten, könnten auch Menschenleben gefährdet sein. Produktfälschungen sorgen nach Angaben der EU-Behörde für große finanzielle Einbußen bei der europäischen Industrie. (APA, 3.7.2017)