Wien – Die EU-Kommission hat den flächendeckenden Rückgang der Arbeitslosigkeit begrüßt. Zum ersten Mal seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2001 sei die Arbeitslosenrate im Vergleich zum Vorjahresmonat in allen Mitgliedstaaten zurückgegangen, erklärte die für Beschäftigung zuständige EU-Kommissarin Marianne Thyssen am Montag.

Die Arbeitslosenrate der EU ging von 8,7 Prozent im Mai 2016 auf 7,8 Prozent im Mai 2017 zurück, was der niedrigste Wert seit Dezember 2008 sei, erklärte die EU-Kommission. Dies sei eine deutliche Verbesserung. Etwas weniger Positiv entwickelte sich die Beschäftigung innerhalb der Eurozone, wie die aktuellen Daten der Statistikbehörde Eurostat zeigen. Die Arbeitslosigkeit sank im Vorjahresvergleich lediglich um einen halben Prozentpunkt auf 9,3 Prozent – der niedrigste Wert seit März 2009.

Weniger Junge auf Jobsuche

Fortschritte seien laut Eurostat vor allem bei der Jugendarbeitslosigkeit zu verzeichnen, die in der gesamten EU von 19,0 Prozent im Mai 2016 auf nunmehr 16,9 Prozent gefallen sei.

In Österreich betrug die Arbeitslosenrate nach EU-Berechnung im Mai 5,4 Prozent gegenüber 6,2 Prozent im Mai 2016. Das ist der achtbeste Wert innerhalb der Europäischen Union. "Die Unterschiede zwischen den Ländern und innerhalb der Länder – sogar zwischen bestimmten Sektoren – bleiben hoch, es gibt keinen Grund für Selbstzufriedenheit", sagte Thyssen. Mit der geplanten Säule für soziale Rechte wolle die EU-Kommission die wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen weiter verbessern. In Kürze werde auch das europäische Solidaritätskorps starten, das jungen Menschen Joberfahrungen ermöglichen soll. (red, 3.7.2017)