Tux regiert die Welt – allerdings nur jenseits des Desktops.

Gerne erzählt Linux-Erfinder Linus Torvalds, dass sein persönliches Interesse an dem Betriebssystem vor allem im Desktop-Bereich angesiedelt ist. Immerhin ist dies jener Einsatzbereich, mit dem er als Softwareentwickler am meisten Zeit verbringt. Doch während Linux längst die dominante Größe vom Smartphone bis zum Server ist, will sich der Erfolg am Desktop bislang nicht so recht einstellen.

Rekorde

Nun bieten die aktuellen Zahlen von Net Applications aber einen kleinen Hoffnungsschimmer für Linux-Fans: Erzielt das freie Betriebssystem darin doch seine bisher größte Verbreitung am Desktop. Soweit die gute Nachricht, die schlechte: Diese Verbreitung ist insgesamt noch immer ziemlich gering.

Mit einem aktuellen Marktanteil von 2,36 Prozent im weltweiten Schnitt legt Linux deutlich (+0,37) gegenüber dem Vormonat zu. Damit bestätigt sich ein Trend der letzten Jahre, die dem freien Betriebssystem ein stetiges, wenn auch langsames, Wachstum attestieren.

Tausch

Dieser Zuwachs geht allerdings nicht auf Kosten des Marktführers Windows, das Microsoft-Betriebssystem dominiert den Desktop mit 91,51 Prozent weiterhin praktisch uneingeschränkt. Die Linux-Gewinne speisen sich in den vergangenen Monaten vor allem aus dem Reservoir von Apples macOS: War dieses etwa im Juni 2016 noch auf mehr als 8 Prozent aller Desktop-Rechner zu finden, sind es in der aktuellsten Messung nur mehr 6,12 Prozent.

Unklar bleibt dabei, was diese Verschiebungen ausgelöst hat. Eine Möglichkeit wäre, dass sich hier der Ausstieg von Googles Chrome OS niederschlägt, das mittlerweile vor allem in den USA und dort gerade im Bildungsmarkt starken Absatz findet. Unter den Leserinnen und Lesern von derStandard.at liegt der Linux-Anteil übrigens seit längerem relativ konstant bei etwas mehr als 5 Prozent. (red, 4.7.2017)