Was bedeutet es, wenn Zeitungen eine Wissenschaftsstudie aufwärmen, die vor ein paar Monaten zum schon irgendwo und irgendwann gehörtem Ergebnis gelangte, dass männliche Hirne schwerer sind als weibliche? Na was schon: Das Sommerloch ist da. Und da wir es heuer ganz besonders dringend brauchen, begrüßen wir es freudig, auch wenn in diesem Fall ein Sommerhirnloch daraus geworden ist.

Das wäre doch etwas, eine so völlig ereignisarme Zeit, dass wir vor lauter Nachrichtenfadesse noch einmal zu diskutieren beginnen, ob Frauen IQ- mäßig nicht doch etwas beeinträchtigt sind im Vergleich zu Männern. Ein Nachteil, den sie durch besonders große Tüchtigkeit ausgleichen müssen und, halleluja, können. Und immerhin macht Hausarbeit, die Frauen noch immer öfter erledigen als Männer, ja auch intelligent. Zum Beispiel: Wenn man oft genug die Familienwäsche wäscht, kommt man zum erkenntnistheoretischen Schluss, dass man schwarze nicht mit weißen Socken waschen soll. Ist das nichts?

Wir Frauen könnten uns mit dem Hinweis rächen, dass der aktuelle Inhaber des Weißen Hauses wohl ein für alle Mal die Frage des intellektuellen (und emotionalen) Entwicklungsstands des starken Geschlechts klärt. Aber das lassen wir besser: Wer weiß, welche Zierden unseres Geschlechts uns dann um die Ohren fliegen? Aber die sitzen andererseits nicht im Weißen Haus ... (Gudrun Harrer, 4.7.2017)