Kabul/Islamabad – Afghanistan und Pakistan werden gemeinsam mit Militäroperationen gegen Extremisten in ihrem Grenzgebiet vorgehen. Ein entsprechendes Abkommen bestätigte am Dienstag ein Sprecher des Präsidentenpalasts in Kabul, Najib Asad. In den gebirgigen Arealen verstecken sich sowohl Islamisten, die Afghanistan angreifen, als auch Gruppen, die es auf den pakistanischen Staat abgesehen haben.

Die NATO und die USA fürchten, dass die neuen rechtsfreien Räume im kriegszerrissenen Afghanistan und vor allem die schwer kontrollierbaren Grenzregionen wieder zur Zuflucht für internationale Terroristen werden könnten. Afghanistan und Pakistan haben nach US-Militär-Angaben bereits die höchste Dichte an Terrororganisationen in der Welt. Auch deshalb sollen in Afghanistan bald wieder mehr NATO-Soldaten stationiert werden.

Das Abkommen wurde von dem US-Senator John McCain vermittelt, der nach einem Pakistanbesuch am Dienstag in Kabul war. Das Verhältnis zwischen Afghanistan und Pakistan ist seit Monaten extrem angespannt. Beide werfen einander die Unterstützung von Terroristen vor. Die USA wollen im Juli eine neue Afghanistanstrategie vorlegen, die Pakistan miteinbezieht. Auch die US-Regierung wirft Pakistan mit zunehmender Schärfe vor, Islamisten wie die Taliban und die Haqqani-Gruppe zu unterstützen, die mit ihren Offensiven und Anschlägen Afghanistan und den internationalen Einsatz dort destabilisieren. (APA, 4.7.2017)