Moskau – Ein Apostel an der Brust eines Kommunistenführers: Wladimir Putin hat Chinas Parteichef Xi Jinping im Kreml den Andreas-Orden überreicht. Die höchste Auszeichnung Russlands geht an Xi "für die herausragenden Verdienste um die Festigung der Freundschaft zwischen den Völkern Russlands und Chinas".

Die Auszeichnung ist ein Statement. "Einfach so wird der Orden an niemanden vergeben", meint der Dekan der Fakultät für internationale Politik an der Lomonossow-Universität, Andrej Sidorow. Das zweitägige Treffen unmittelbar vor dem G20-Gipfel diene dem Uhrenvergleich. "Für uns ist die Unterstützung Chinas im Verhältnis zum Westen sehr wichtig", fügte er hinzu.

"Priorität" hat nach Aussage Putins derzeit die Lösung der Korea-Krise, die nach dem Raketenabschuss Pjöngjangs einem neuen Höhepunkt zusteuert. Zwar zeigten sich Moskau und Peking "besorgt" über den Raketenstart, Sanktionen sind aber ausgeschlossen. Die Frage könne nur über Dialog und Verhandlungen gelöst werden, so das gemeinsame Statement, das sich klar gegen Donald Trumps Drohung einer härteren Gangart richtet. (André Ballin, 4.7.2017)