Bangui – In der Zentralafrikanischen Republik haben Milizen in den vergangenen zweieinhalb Jahren Menschenrechtlern zufolge mindestens 560 Menschen getötet. Seit Ende 2014 missbrauchten Kämpfer zudem etliche Menschen sexuell und zerstörten mehr als 4.200 Häuser, wie Human Rights Watch in einem am Mittwoch veröffentlichen Bericht mitteilte.

Die Dunkelziffer der begangenen Gräueltaten liegt demnach deutlich höher. Beide Konfliktparteien, die christlichen Anti-Balaka-Milizen und die Kämpfer der muslimischen Seleka, seien dafür verantwortlich.

Warnung vor Kreislauf

Da die Taten nicht strafrechtlich verfolgt würden, könnten Kämpfer die Zivilbevölkerung nach Belieben terrorisieren, klagt Lewis Mudge, ein Afrika-Experte bei HRW. Die Gewalt schüre wiederum Gegenangriffe. HRW sprach nach eigenen Angaben mit Hunderten Opfern und Augenzeugen. Uno-Angaben zufolge sind rund eine Million Menschen vor der Gewalt im Land geflohen – etwa jeder fünfte Bewohner des Staates.

Die Zentralafrikanische Republik war 2013 in einen Bürgerkrieg gerutscht, in dem sich Milizen der christlichen Mehrheit und jene der muslimischen Minderheit gegenüberstanden. In den vergangenen Monaten ist die Gewalt jedoch wieder aufgeflammt. Trotz der Unterzeichnung eines Friedensabkommens im Juni kommt es immer wieder zu Gefechten. (APA, 5.7.2017)