Für Irmgard Griss passt Matthias Strolz sogar den Namen der Wahlliste an.

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Wien – Die Neos und Irmgard Griss werden bei der Nationalratswahl am 15. Oktober eine Wahlallianz bilden. Das gaben Neos-Parteichef Matthias Strolz und die frühere Präsidentschaftskandidatin am Donnerstag bekannt. Sie sprechen von einer "Allianz für Freiheit und Verantwortung".

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Damit die frühere Präsidentin des Obersten Gerichtshofes bei den Pinken an Bord kommt, soll auch der Name der Liste adaptiert werden. Die genaue Bezeichnung werde nach der Sitzung des erweiterten Parteivorstandes am Freitag bekanntgegeben, sagte Strolz. Klar sei aber, dass Irmgard Griss im Listennamen vorkommen werde.

Zwei Drittel der Neos müssen zustimmen

Am Samstag soll die gemeinsame Liste dann von der Neos-Mitgliederversammlung abgesegnet werden. Da eine Namensänderung vorgenommen wird, müssten zwei Drittel der Delegierten zustimmen, sagte Strolz.

Auf welchem Listenplatz die frühere Leiterin der Hypo-Untersuchungskommission kandidieren wird, wurde vorerst nicht verraten. Auch das soll erst nach der Vorstandssitzung am Freitag veröffentlicht werden.

Gemeinsame Grundsätze

Bei der Bundespräsidentenwahl kam Griss im Vorjahr auf 18,9 Prozent der Stimmen und verpasste nur knapp die Stichwahl. Bereits damals wurde sie von zahlreichen Neos-Mitgliedern unterstützt. Seither hat sie immer wieder an Parteiveranstaltungen teilgenommen, auch gemeinsame Bürgerforen wurden organisiert. Griss kokettierte aber auch immer wieder mit einem eigenen politischen Engagement. "Es ist wichtig, dass sich gleichgesinnte Kräfte zusammentun", sagte Griss am Donnerstag. Eine Aufsplitterung führe zu nichts. Außerdem: "Es geht ja nicht um einen Egotrip, sondern darum, noch einen Beitrag zu leisten."

Griss bestätigte, dass es auch mehrere Gespräche mit ÖVP-Chef Sebastian Kurz gegeben habe. Über den Inhalt habe man Stillschweigen vereinbart: "Daran halte ich mich auch."

Sie stimme mit den Grundsätzen der Neos – Verantwortung, gegenseitiger Respekt, Selbstbestimmung und Eigenverantwortung, Leistungsbereitschaft und Solidarität – überein, sagte Griss. "Daher war für mich klar: Wenn ich etwas mache, dann mit den Neos."

Sollte sie gewählt werden, werde sie selbstverständlich ihr Mandat im Nationalrat auch in Anspruch nehmen.

Zuletzt hatte Griss auf Puls 4 eine eigene Sendung. Sie war bei "Im Namen des Volkes" als TV-Richterin zu sehen. Das Format wird aber nicht verlängert, die letzte Sendung findet am 9. Juli statt. (red, 6.7.2017)