Der FC St. Pauli positioniert sich.

Foto: imago/Oliver Ruhnke

Hamburg – Präsidium und Aufsichtsrat des FC St. Pauli werden für 200 G20-Demonstranten von Donnerstag bis Sonntag Schlafplätze im Millerntorstadion zur Verfügung stellen. Diesen gemeinsamen Beschluss unter dem Arbeitstitel "Yes we camp" gaben die beiden Führungsgremien des Fußball-Zweitligisten bekannt.

Der Traditionsverein reagierte damit auf nach wie vor fehlenden Übernachtungsmöglichkeiten für Kritiker des am Freitag beginnenden Politgipfels in der Hansestadt. Die Menschen werden im Umlauf der Haupttribüne schlafen, sie können dort auch die sanitären Einrichtungen benutzen. Für die Verpflegung werden die Protest-Organisatoren eine mobile Küche einrichten.

Bereits seit Mittwoch ist auch ein alternatives Pressezentrum am Millerntor in Betrieb. Die Arena ist nur wenige hundert Meter vom G20-Tagungsort, den Hamburger Messehallen, entfernt.

"Mit unserer Entscheidung setzen wir ein klares Zeichen für Menschenrechte, Meinungsfreiheit und das Demonstrationsrecht. Der FC St. Pauli steht für eine lebendige Kultur ohne Wenn und Aber", heißt es in der offiziellen Erklärung des Klubs. Darüber hinaus wolle man "auf das absurde Campingverbot, das die zum Teil rechtswidrige Räumung diverser Lager in Hamburg zur Folge hatte" reagieren. (sid, red, 6.7.20017)