Ulaanbaatar – In der Mongolei ist am Freitag die Stichwahl um das Präsidentenamt abgehalten worden. Der Immobilien-Mogul und Ex-Judoka Khaltmaa Battulga von der oppositionellen Demokratischen Partei ging gegen den Parlamentspräsidenten Mieygombo Enkhbold von der regierenden Mongolischen Volkspartei ins Rennen. Beide Kandidaten sind von Affären belastet.

Falls keiner der Kandidaten das erforderliche Quorum von 50 Prozent erhält, wird eine Neuwahl erforderlich. Es ist das erste Mal, dass die Präsidentschaftswahl in der Mongolei in die zweite Runde geht. Battulga steht ebenso wie Enkhbold unter Korruptionsverdacht. Auf einem Video war zu sehen, wie Enkhbold mit zwei Abgeordneten über den Verkauf von Regierungsämtern für Millionensummen sprach. Mehrere Unterstützer Battulgas wurden im Frühjahr unter Korruptionsvorwürfen festgenommen, zudem soll Battulga Geld in Steuerparadiese verschoben haben.

Das zwischen Russland und China gelegene rohstoffreiche Land mit seinen drei Millionen Einwohnern stand lange Zeit im Ruf, einen erfolgreichen Kurs in der Wirtschaftspolitik zu steuern. Seit einigen Jahren leidet die Mongolei jedoch unter einer schweren Wirtschaftskrise und wachsender Verschuldung. (APA, 7.7.2017)