Tokio – Kurz vor einem Treffen von US-Präsident Donald Trump mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping am Rande des G20-Gipfels haben zwei US-amerikanische Langstreckenbomber das von der Regierung in Peking beanspruchte Südchinesische Meer überflogen. Das US-Militär bekräftigte damit faktisch, dass es das Gebiet als internationales Territorium ansieht.

Ein chinesischer Außenamtssprecher sagte am Freitag, sein Land habe kein Problem mit dem Prinzip der Navigationsfreiheit. "Aber China ist entschieden dagegen, dass einzelne Staaten das Banner freier Navigation und Überflüge verwenden, um militärische Macht zur Schau zu tragen und der chinesischen Souveränität und Sicherheit zu schaden."

Nordkorea eigentliches Thema

Die beiden Bomber vom Typ B-1B Lancer waren am Donnerstag von der Pazifikinsel Guam abgehoben, einem US-Außengebiet. Die US-Luftwaffe teilte dies am Freitag nur kurz vor dem offiziellen Beginn des G20-Gipfels in Hamburg mit. Es wurde erwartet, dass Trump und Xi beim Gipfel über die Nordkorea-Krise beraten würden.

Die Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer sind seit Jahren Zankapfel zwischen den Anrainern. China beansprucht nahezu das gesamte Gebiet für sich. Die Volksrepublik hat auf kleinen Inseln und Riffen militärische Einrichtungen aufgebaut. Die USA haben dies kritisiert.

Flugzeugträger in Hongkong

In einer militärischen Machtdemonstration hat China seinerseits seinen einzigen Flugzeugträger in Hongkong einlaufen lassen. Die Ankunft des Marineschiffs am Freitag erfolgte eine Woche nach einem Besuch von Präsident Xi in der chinesischen Sonderverwaltungszone.

"Die Bürger werden die überragenden Errungenschaften der chinesischen Verteidigung sehen können", sagte Hongkongs umstrittene Verwaltungschefin Carrie Lam – Xi hatte die Wunschkandidatin Pekings trotz Protesten vergangene Woche vereidigt. (APA, 7.7.2017)