Der Talk von Maybrit Illner im ZDF: Gut für den Kreislauf.

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Wer in diesen schwülen Sommertagen auf der Suche nach belebendem Nervenkitzel war, konnte bein Talk von Maybrit Illner (ZDF) einiges für seinen Kreislauf tun. Thema waren die aktuellen Krisenherde und deren Protagonisten, von denen einige nun in Hamburg beim G20-Gipfel aufeinandertreffen. Trump, Putin, Erdogan – machen sie die Welt kaputt? war schon die prickelnde Frage, der Sätze und Antworten von nicht undramatischem Charakter folgen sollten.

Lieber wäre ihm jemand, der nicht so rachesüchtig sei, "in sich ruht und nicht eine so dünne Haut hat" wie Donald Trump, beklagte einer. Der US-Präsident und der junge Kim in Nordkorea, dies sei der Aufeinanderprall "zweier ungünstiger Charaktere", versetzte ein anderer. Möge Trump die Beziehung zu Kim nicht als Duell verstehen, diese personelle Konstellation sei eine echte "Bedrohung des Weltfriedens", warnte ein Dritter.

Es sei dies also die Stunde der Diplomaten, sucht der Nächste zu beruhigen, wobei er wenig Hoffnung ausstrahlte. Testosteron und Atom sind halt ein gefährlicher Mix. Auch darum, so ein anderer, sei der Hamburger Gipfel wichtig. Krieg sei nicht Politik mit anderen Mitteln, "Krieg ist einfach Krieg", sprach eine Dame, darum bedürfe es auch verbesserter Beziehungen zu Russland.

Ist aber nicht das Verhältnis von Trump zu Wladimir Putin "ein Sinnbild für die Verrücktheit dieser Welt", frug wiederum der Nächste und konnte nicht umhin, auch den Namen Recep Tayyip Erdogan einzuwerfen. Erdogan, das ist doch jener, den der ungarische EU-Bürger Viktor Orbán umarmt, während türkische Nato-Offiziere im Westen um Asyl ansuchen? Schönes Wochenende! (Ljubiša Tošić, 7.7.2017)