Alexander Zverev.

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London – "Du musst dich warm anziehen", ließ der Sky-Reporter Sebastian Ofner direkt in die Kamera Alexander Zverev ausrichten. Der 20-jährige Hamburger nahm Ofners Ansage für deren Drittrundenmatch in Wimbledon (Samstag, 3. Partie nach 12.30 Uhr auf Court 2) wohl als das, was sie war – unnötig forciert und nicht den tatsächlichen Gefühlen seines Gegners entsprechend. Er meint, Ofner einmal bei einem Jugendturnier gesehen zu haben. Sicher ist er sich nicht.

Aber der kleine Zverev – sein um zehn Jahre älterer Bruder Mischa stellt sich auf Drittrundenprügel von Roger Federer ein – hat in seinem Tennisleben selten auf Außenseiter geachtet. Er hat schon vier ATP-Titel im Sack und im Vorjahr die dritte Runde von Wimbledon erreicht. Während sich Ofner mittels Gutscheins des Veranstalters im Wimbledon-Shop mit der geforderten Spielkleidung eindeckte, hat die Nummer zwölf der Welt natürlich längst dicke Ausrüsterverträge.

Unter der Fuchtel seines Vaters Alex Michailowitsch, eines ehemaligen Daviscuppers der Sowjetunion, ist Alexander Zverev aufgewachsen, um ein Tennisprofi zu werden. "Ich liebe die Challenge" sagt das "Geschenk des Himmels" (Ex-Daviscup-Coach Niki Pilic) für das deutsche Tennis. So einer neigt eher dazu, dem Gegner zu warmer Kleidung zu raten. (red, 7.7.2017)