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Die 47 Pferdekutscher in Rom können sich entschließen, zur elektrischen Kutsche zu wechseln oder nur noch eingeschränkt fahren zu dürfen.

Foto: EPA/CLAUDIO PERI

Rom – Touristen lieben sie, Tierschützer hassen sie: In Rom sind die "Botticelle" – pittoreske Pferdekutschen, die Touristen zu Sehenswürdigkeiten wie der Spanischen Treppe oder zum Kolosseum fahren. Sie sind in der Stadt am Tiber ein ständiges Streitthema. Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi will sie jetzt durch elektrische Kutschen ersetzen.

Ein roter Prototyp, der eine Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometer erreicht, wurde von Ingenieuren der römischen Universität "La Sapienza" entwickelt. Davon sollen 20 gebaut werden und auf die römischen Straßen zum Einsatz kommen. Damit sollen die Pferde von den italienischen Straßen verschwinden", berichtete Daniele Diaco, Präsident des Umweltausschusses der Gemeinde Rom, laut der römischen Tageszeitung "La Repubblica" am Samstag.

Die 47 Pferdekutscher in Rom können sich entschließen, zur elektrischen Kutsche zu wechseln. Andernfalls werden sie mit ihren Pferden nur in den Parks historischer Villen der Stadt fahren dürfen. Der Beschluss der Gemeinde löste den Protest der Kutscher aus. Die "Botticelle" würden zu Roms Stadtbild gehören wie das Kolosseum und der Trevi-Brunnen.

Die Kutscher weisen stets den Vorwurf zurück, dass Pferde unter dem städtischen Verkehr und der Hitze leiden würden. Im Sommer dürften zwischen 13.00 Uhr und 17.00 Uhr keine römischen "Fiaker" fahren. Niemand kümmere sich besser um die Pferde als die Kutscher, verlautete es von dem Verband der römischen "Botticelle"-Besitzer.

Etwa 10.000 Unterschriften hatten vier Tierschutzverbände zuletzt bei der Stadtverwaltung abgeliefert, um die "Pensionierung" der Botticelle-Pferde zu verlangen. Nicht nur in einem heißen Sommer würden sie leiden. Tierschützer glauben, dass die Fiaker die Pferde dopen würden, damit sie im Sommer die Anstrengung und die Temperaturen von mehr als 35 Grad aushalten. Öfters waren zuletzt Pferde auf der Straße zusammengebrochen. (APA, 8.7.2017)