Paris – Frankreich will ab dem kommenden Jahr die Steuern senken. Um rund sieben Milliarden Euro solle die Abgabenlast reduziert werden, sagte der französische Premierminister Edouard Philippe am Samstag. Das Euroland halte zudem an seinem Ziel fest, bereits in diesem Jahr das Defizit Frankreichs unter drei Prozent zu drücken.

Damit würde Paris seit Jahren erstmals wieder die Maastricht-Kriterien einhalten. Den Plan wolle die Regierung nicht durch Steuererhöhungen, sondern durch eine Senkung der öffentlichen Ausgaben und weitere Maßnahmen erreichen.

Philippe hatte in einer Regierungserklärung am Dienstag die Umsetzung umfangreicher Steuerreformen angekündigt. So sollen die Unternehmenssteuern bis 2022 von derzeit 33,33 Prozent auf 25 Prozent sinken. Seine Regierung will zudem die Kapitalertragssteuer von 50 Prozent auf 30 Prozent senken.

Präsident Emmanuel Macron hatte mehrfach betont, dass Frankreich wieder das Vertrauen seiner EU-Partner gewinnen müsse, indem es EU-Vorgaben einhalte. Am Montag hatte EU-Finanzkommissar Pierre Moscovici gewarnt, Frankreich werde keinen Aufschub mehr bekommen, um die Vorgaben des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakts zu erfüllen. (APA/Reuters, 8.7.2017)