Brüssel/Hamburg – EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat eine positive Bilanz des Hamburger G-20-Gipfels gezogen und die Arbeit von Deutschland Bundeskanzlerin Angela Merkel gewürdigt. Die Ergebnisse des Spitzentreffens der Staats- und Regierungschefs seien gut gewesen, etwa zu Terrorbekämpfung und Freihandel.

"Auch beim Klimawandel haben wir eine starke Allianz geschmiedet – wenngleich die USA aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen", sagte Juncker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Merkel habe "ausgezeichnete Arbeit geleistet, um Brücken zu bauen und Kompromisse zu schmieden".

Für das künftige Verhältnis zu den USA setzt Juncker auf die Lernfähigkeit von Präsident Donald Trump. "Ich bin zuversichtlich, dass Gipfel wie dieser hilfreich sind, um die Routine des demokratischen Kompromisses, die wir Europäer in vielen langen Gipfelnächten erworben haben, weiter auszuprägen." Bei diesen Gipfeln lerne man schnell, dass nationale Interessen langfristig durchaus durchsetzbar seien, "wenn sie miteinander statt gegeneinander auf den Tisch kommen". Die Reihen der Europäer seien bei diesem Gipfel "geschlossener als je zuvor" gewesen, lobte der EU-Kommissionschef.

Juncker wies Kritik an der Wahl des Veranstaltungsortes Hamburg trotz der Gewalt-Exzesse von G-20-Gegnern zurück. Bei einem solchen Gipfel müssten etwa 10.000 Delegierte untergebracht werden. "Das geht schlecht in einem Dorf oder auf einer Nordseeinsel." Außerdem stehe Hamburg symbolisch für globalen Handel. Daher sei die Hansestadt "besonders geeignet" gewesen für den diesjährigen Gipfel. (APA, 9.7.2017)