Damit die Füße im Sommer Luft bekommen, gibt es Flipflops, Crocs & Co. Allerdings stecken in vielen Badeschlapfen Schadstoffe.

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Meistens bestehen sie nur aus einer dünnen Sohle und einen Riemen, die Flipflops. Da kann nicht viel schiefgehen, sollte man denken. Das "Ökotest"-Magazin hat nun 25 Badeschlapfen – Flipflops, Crocs, Clogs und andere – unter die Lupe genommen. Das ernüchternde Ergebnis: Nur zwei Produkte waren schadstofffrei.

Der Preis dürfte so manchen Konsumenten freuen, denn die beiden Testsieger kosten nur rund vier Euro pro Paar (Eigenmarke der deutschen Drogeriekette Rossmann und "Fashy"). Das reichte, um als einzige Produkte die Note "Sehr gut" zu erhalten. Drei Schuhe wurden als "gut" eingestuft, neun Produkte als "ungenügend".

Im Clog von Chung Shi Dux mit dem Namen "Navy" fand das Labor eine erhebliche Menge an Quecksilber im Druckknopf. "Bereits kleine Mengen des Schwermetalls können das Nervensystem und vermutlich auch Herz, Immunsystem und den Fortpflanzungszyklus schädigen", heißt es in dem Verbraucherschutzmagazin. Das Unternehmen habe bereits reagiert und laut eigenen Angaben die Produktion der 50 Euro teuren Sommerschuhe eingestellt. Käufer, die bereits einen Kunststoffclog erworben haben, können die Druckknöpfe gegen schadstofffreie Exemplare eintauschen. Eine kurze Mail an info@chung-shi.com sollte genügen.

PAKs und Weichmacher

Zu den problematischen Inhaltsstoffen zählt "Ökotest" auch polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, PAK genannt. "Einige PAK gelten als krebserregend, andere stehen im Verdacht, Krebs auszulösen. Im Aqua Sphere Beachwalker, schwarz findet sich ein ganzer Mix an PAK, darunter das krebserregende Benzo(a)pyren, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein", heißt es im Testbericht. Insgesamt konnten PAKs in 14 Produkten nachgewiesen werden, etwa in Crocs und Badeschlapfen von Esprit.

Über Hautkontakt könnten aber auch andere chemische Stoffe in den Kreislauf gelangen, etwa Weichmacher (Phtalate). Sie stehen im Verdacht, hormonell wirksam zu sein. Laut Laboranalyse ist in den Skechers Clogs Step Ups Fly Abouts und den Teva Mush II Canvas schwarz/grau Diethylhexylphthalat (DEHP) enthalten. "DEHP ist als fortpflanzungsgefährdend eingestuft und in der EU in Spielzeug und Babyartikeln ab einem geringen Grenzwert verboten", so "Ökotest".

Umweltgifte

Als problematisch gilt auch ein Farbbaustein aus der Gruppe der aromatischen Amine, der im Verdacht steht, Krebs zu verursachen. "Dieser Farbbaustein löst sich in erster Linie dann heraus, wenn der Fuß schwitzt", warnt das Magazin. In neun Sommertretern waren auch optische Aufheller enthalten. Die Weißmacher können mit dem Schweiß auf die Haut gelangen und bei gleichzeitiger Sonneneinstrahlung zu allergischen Reaktionen führen. Ein weiteres Problem: Die Stoffe sind schwer abbaubar.

In fast der Hälfte der Schuhe fanden die Tester PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen, die bei der Entsorgung Probleme bereiten können. Sie bilden in der Müllverbrennung gesundheitsschädliche Dioxine und belasten so die Umwelt. 13 Produkte zeigten zumindest, dass es auch ohne geht. (red, 10.7.2017)