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2015 wurde das Abkommen im Wiener Palais Coburg geschlossen, nun steht es wieder in Frage.

Foto: APA / EPA / Herbert Neubauer

Teheran/Washington – Der Iran plant Gespräche mit den USA über das Wiener Atomabkommen von 2015. Das gab Vizeaußenminister Abbas Araqchi am Dienstag bekannt. Außenminister Mohammad Javad Zarif soll am 17. Juli an einem politischen Uno-Treffen in New York teilnehmen, wo dann Gespräche über den Atom-Deal geplant sind. "Auch mit den Amerikanern, auch bilateral", sagte Araqchi.

US-Präsident Donald Trump bezeichnet das Atomabkommen zwischen dem Iran und den fünf Uno-Vetomächten sowie Deutschland (5+1) als einen schlechten Deal. Für Teheran ist die Übereinkunft jedoch ein internationales und auch von den USA und den Vereinten Nationen verifiziertes Abkommen, das Trump nicht einseitig infrage stellen könne. Die Reise von Zarif nach New York ist die erste eines iranischen Offiziellen in die USA seit dem Beginn von Trumps Präsidentschaft Anfang des Jahres.

"Antagonistische Haltung der USA"

Laut Araqchi werden er und sein Team dann am 21. Juli in Wien an einem weiteren Routine-Treffen der 5+1 Gruppe auf Vizeaußenministerebene – das gleichzeitig den zweite Jahrestag des Abkommens markiert – teilnehmen. "Auch dort steht die antagonistische Haltung der USA gegenüber dem Atomabkommen ganz oben auf der Agenda", sagte Araqchi.

Mit dem Wiener Abkommen sollte die Sorge der Weltgemeinschaft vor einer iranischen Atombombe zerstreut werden. Der Iran unterwirft demnach unter anderem seine Urananreicherung bis zu 25 Jahre lang einem mehrstufigen System von Beschränkungen und Kontrollen durch die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA). Im Gegenzug sollte der Westen Wirtschaftssanktionen gegen den Iran aufheben. Die USA halten jedoch mehrere Sanktionen aufrecht. (APA, 11.7.2017)